Wolf greift Jagdhunde im Einsatz an
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Bereits am 18. Januar 2018 soll ein Wolf mehrere Jagdhunde während einer Bewegungsjagd in Brandenburg attackiert haben - in direkter Nähe eines Jägers auf einem Hochsitz. Medienberichten zufolge habe dieser durch Rufe und einen Warnschuss erfolglos versucht, den Wolf zu vertreiben und ihn schließlich getötet. Es wäre der erste Fall eines Wolfsangriffs auf Hunde während der Jagd in Deutschland, der für den Wolf tödlich endet. Der Deutsche Jagdverband (DJV) nimmt den Vorfall sehr ernst und fordert eine schnelle und lückenlose Aufklärung der Geschehnisse.
„Wir brauchen dringend Rechtssicherheit für alle Jägerinnen und Jäger. Sie müssen wissen, wie sie sich in einem derartigen Notstand verhalten sollen“, sagte DJV-Präsident Hartwig Fischer. Hunde seien unentbehrliche Jagdhelfer und Familienmitglieder, die es zu schützen gelte. An Jäger und andere Hundebesitzer appelliert der DJV, bei vermeintlichen Angriffen durch Wölfe umgehend einen Tierarzt einzuschalten und eine DNA-Probe sichern zu lassen. Der Nachweis von Wolf-DNA ist nur wenige Stunden möglich, die meisten Wunddesinfektionsmittel machen die Proben unbrauchbar.
Der DJV betont, dass der Einsatz von Jagdhunden unerlässlich ist für die tierschutzgerechte Jagd - auch in Wolfsgebieten. In Deutschland mehren sich Wolfsangriffe auf Hunde. In Skandinavien, wo sich der Wolf schon länger etabliert hat, wurden von 1995 bis Mai 2018 genau 617 Wolfsangriffe auf Hunde registriert. 400 der Angriffe endeten für den Hund tödlich, so das Norwegian Institute for Nature Research in einer Pressemeldung. Nach Auskunft des schwedischen Jagdverbandes gibt es derzeit etwa 25 Wolfsattacken jährlich auf Jagdhunde in Schweden und Norwegen zusammen. Nach einer Gesetzesänderung vor wenigen Jahren ist es schwedischen Jägern erlaubt, einen Wolf bereits zu töten, wenn er im Begriff ist, Hunde oder Nutztiere zu attackieren. Zuvor muss versucht werden, den Wolf durch Rufen und Warnschüsse in den Boden zu vertreiben.
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