Schäfer demonstrieren in Berlin
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Mit Schafen und Transparenten forderten rund 300 Berufsschäfer in Berlin mehr staatliche Unterstützung. Glockengebimmel und laute Rufe sollten einer Umverteilung der Gelder aus der Ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) in eine bundesweite Weidetierprämie schon ab 2019 Nachdruck verleihen. Nach Angaben des Organisators, dem Bundesverband Berufsschäfer e.V., gibt es in 22 EU-Ländern bereits eine solche Prämie. In Deutschland aber solle die Kopplung von Haltung und Produktpreis vermieden werden. Doch ohne eine Weidetierprämie haben heimische Schafhalter klare Wettbewerbsnachteile.
Politiker melden sich zu Wort
Während der Veranstaltung meldete sich auch die Politik zu Wort, wobei sich Die Linke und die Grünen zusammen für eine bundeseinheitliche Weidetierprämie aussprachen. Unterstützung wurde auch von den anderen Parteien zugesagt, die aber nicht konkret definiert wurde. Ausgenommen die SPD, hier war kein Vertreter zugegen.
Petition für die Weidetierprämie
Allein in Thüringen nutzt die Landesregierung ihren finanziellen Spielraum und fördert die Schafhaltungen mit einer Muttertierprämie. Doch bundesweit stehen viele der schafhaltenden Betriebe mittlerweile vor dem Aus. Nach Angaben der Petition von Sven De Vries, Wanderschäfer in Baden-Württemberg, mussten zwischen 2010 und 2016 ca. 13 % der erwerbsmäßigen Schafhaltungen aufgeben. Auch die Zahl der gehaltenen Mutterschafe und die Größe der bewirtschafteten Fläche dieser Betriebe haben sich um 14 % bzw. 16 % verringert. Momentan gäbe es noch knapp 1000 Erwerbsschäfereien, wobei die meisten ihre Existenz kämpften. Eine von De Vries organisierte Petition hat bis zum heutigen Zeitpunkt innerhalb 14 Tagen mehr als 90 000 Unterstützer gefunden.
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