Abschussquoten für den Wolf in Frankreich
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Dies löste heftige Diskussionen aus, denn einigen waren das zu viele getötete Wölfe, anderen zu wenige. Um die Wogen zu glätten und einvernehmliche Lösungen zwischen ländlicher Bevölkerung, Landwirten sowie den Natur- und Umweltschützern zu finden, luden kürzlich das Land- und das Umweltministerium gemeinsam zu einem Treffen ein. Dabei sollte nach Angaben von Umweltminister Nicolas Hulot zunächst festgelegt werden, wie viele Wölfe in der nächsten Periode vom 1. Juli 2017 bis zum 30. Juni 2018 erlegt werden dürfen, um die Weidetierbestände zu schützen. Zudem soll es einen mittelfristigen Plan zum Wolfsmanagement im Zeitraum 2018 bis 2022 geben, der ab September mit den relevanten Gruppen erarbeitet werden soll. Die Diskussionsveranstaltung zeigte jedoch, wie weit die Vorstellungen auseinander liegen.
Den einen zu wenige Abschüsse...
Der französische Bauernverband (FNSEA) und die nationalen Verbände der Schafzüchter (FNO), der Landwirtschaftskammern (APCA) sowie der Junglandwirte (JA) hielten den Vorschlag von 40 möglichen Wolfsabschüssen innerhalb des nächsten Jahres für völlig inakzeptabel. Angesichts des Anwachsens der Wolfspopulation um 22 % im vergangenen Winter und einer Zunahme von 35 auf 42 Rudel müssten mindestens 49 Wölfe erlegt werden, um den starken Druck auf die Weidehaltungen zu mildern.
...und den anderen zu viele
Die Vereinigung zum Schutz von Bär, Wolf und Luchs (Ferus) und die Vereinigung Wildtierschutz (ASPAS) wollten am liebsten gar keine Wölfe töten und verließen demonstrativ die Versammlung. In einem anschließenden Pressekommuniqué forderten sie eine alternative und innovativere Politik zum Schutz der Herden und ein dauerhaftes, harmonisches Zusammenleben von Mensch und großen Raubtieren. Der Verband Natur und Umwelt (FNE) und die Vogelschutzliga (LPO) sprachen sich für eine viel geringere Abschussquote aus. Hulot betonte abschließend, dass die Not der Weidehalter nicht ignoriert werden könne und eine Lösung im allgemeinen Interesse gefunden werden müsse. Dies solle spätestens im September bei den Beratungen zum Wolfsmanagement geschehen.
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