Niedersachsen
Weiter Uneinigkeit über Umgang mit dem Wolf
Über den Umgang mit dem Wolf in Niedersachsen sind Landesregierung und Opposition weiter uneins. Das ist am 20. März in der Sitzung des Umweltausschusses deutlich geworden. Umweltminister Stefan Wenzel erklärte, mit der Einrichtung eines Wolfsbüros und der Einrichtung einer Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Wolf, dem finanziellen Ausgleich von Nutztierrissen und der Förderung von Präventionsmaßnahmen seien wichtige Voraussetzungen für das Wolfsmanagement geschaffen worden.
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Dieses werde nun auf Grundlage der rechtlichen Rahmenbedingungen weiterentwickelt. Geplant sei unter anderem, noch 2017 ein Herdenschutzteam aus Experten und Freiwilligen aufzubauen, das Nutztierhalter bei der Errichtung, Wiederherstellung und Verbesserung von wolfsabweisenden Zäunen unterstützen solle. Daneben werde die Wolfsrichtlinie überarbeitet, um auch die Ersatzbeschaffung von Zaunmaterial nach bestimmten Nutzungsfristen fördern zu können. Den von der CDU-Fraktion in den Landtag eingebrachten Sieben-Punkte-Plan für einen nachhaltigen Umgang mit dem Wolf kritisierte Wenzel. Er verstoße in vielen Punkten gegen geltendes Recht. Der CDU-Abgeordnete Ernst-Ingolf Angermann warf der Landesregierung indes vor, im Umgang mit dem Wolf die Verantwortung auf „Weidetierhalter, Zaunhersteller und den Bund“ abzuschieben. Die Wolfspopulation werde in Niedersachsen künftig wachsen. Damit sei auch von vermehrten Nutztierrissen auszugehen. Eine Regulierung der Wolfspopulation sei unvermeidbar. Die Vorschläge des Umweltministeriums wertete Angermann als „vollkommen unzureichend“ und der Populationsentwicklung des Wolfes nicht angepasst. In ihrem Sieben-Punkte-Plan plädiert die CDU-Fraktion unter anderem für einen konsequenteren Umgang mit verhaltensauffälligen Tieren, die wiederholt Menschen zu nahe kommen. Außerdem solle der Wolf ins niedersächsische Jagdrecht aufgenommen werden. Der Umgang mit dem Wolf bleibt auch in einem anderen Bundesland ein strittiges Thema. In Brandenburg halten Vertreter des Landesbauernverbandes (LBV) und des Bauernbundes an diesem Freitag (31.3.) an mehreren Standorten erstmals gemeinsam eine landesweite Wolfswache ab, mit der die Solidarität mit den Weidetierhaltern bekundet werden soll.
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