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Bayerischer Bauernverband

Im Zweifel für den Abschuss von Wölfen

Der Schutz der heimischen Weidetierhaltung benötigt nach Einschätzung des Präsidenten vom Bayerischen Bauernverband (BBV), Walter Heidl, im Zweifel auch den Abschuss von Wölfen. In Deutschland scheine der Schutz des Wolfes derzeit über den Interessen der Landwirte zu stehen, erklärte der Verbandspräsident am 17. Januar beim Neujahrsgespräch des BBV in München.
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Dabei passten Wolf und Weide nicht zusammen. Bedrohlich seien mögliche Tierrisse und die Auswirkungen der Anwesenheit des Wolfes auf die Herden. Daher müssten die Raubtiere - wenn nötig - geschossen werden dürfen. Unterstützung erhielt Heidl von der Landtagsfraktion der Freien Wähler. Diese betonte, dass die Weidetiere in Bayern einen effektiven Schutz vor Wolfsübergriffen benötigen. Für die Pflege von Bergweiden brauche man Nutztiere. Daher müsse es möglich sein, Wölfe abzuschießen, wenn sie Weidetiere töteten. Die Agrarsprecher der in den Landtagen vertretenen FDP-Fraktionen forderten in einem am vergangenen Freitag vorgelegten gemeinsamen Positionspapier, dass die Entnahme verhaltensauffälliger Tiere erlaubt sein müsse. Außerdem sei zum Schutz der Weidetierhaltung ein geordnetes Wolfs- und Luchsmanagement nötig. In Sachsen erteilte das Landwirtschaftsministerium Ende der zurückliegenden Woche das Einvernehmen für eine Ausnahmegenehmigung zum Abschuss eines verhaltensauffälligen Wolfes. Zur Begründung hieß es, das Tier sei in den zurückliegenden Monaten immer wieder in Siedlungsbereichen des Landkreises Görlitz aufgetaucht. Um eine „weitere Eskalation“ zu verhindern, werde das Tier nun geschossen. Mehrere Naturschutzverbände kritisierten die Entscheidung als politisch motiviert und kündigten an, rechtliche Schritte gegen die Abschussfreigabe zu prüfen. Eine naturschutzfachliche Grundlage der Entscheidung sei nicht zu erkennen. Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) berichtete, dass im Raum Diepholz-Oldenburg-Vechta neben der schon seit 2014 bekannten Wölfin nun ein männlicher Wolf gesichtet worden sei.

Zäune helfen nicht gegen Luchse
Der Wolf ist auch Thema auf der aktuell in Berlin stattfindenden Internationalen Grünen Woche (IGW). Wie das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung mitteilte, informiert es am Stand der Tierärztekammer Berlin über den Wolf und seine Rückkehr nach Deutschland. Aber nicht nur der Wolf, sondern inzwischen auch der Luchs beschäftigt die Weidetierhalter in Teilen von Deutschland. Vor diesem Hintergrund hat das Thüringer Umweltministerium zu Jahresbeginn eine Entschädigungsregelung für Nutztierhalter bei Luchsübergriffen eingeführt. Zwar habe es seit der Rückkehr der Tierart in Thüringen im Jahr 2004 keinen Schadensfall gegeben; man wolle aber Vorsorge für mögliche Vorkommnisse treffen, erläuterte das Ressort am Freitag. Mit der Erweiterung der bisherigen Förderrichtlinie Wolf würden künftig auch von Luchsen verursachte Schäden an Nutztieren ersetzt. Präventionsmaßnahmen würden aber nicht gefördert, denn Zäune seien kein Hindernis für den Luchs, der mit großer Sprungkraft und Kletterfähigkeit ausgestattet sei.

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