Weniger Schweine, Rinder und auch Schafe in Deutschland
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So wies nach den vorläufigen Ergebnissen ausschließlich die Kategorie der Mastschweine gegenüber der Frühjahrszählung einen deutlichen Zuwachs von 3,7 % auf, unter anderem weil diese Tiere für die umfangreichen Schlachtungen im Weihnachtsgeschäft benötigt werden. Für alle anderen Gruppen wurden dagegen rückläufige Bestandszahlen ausgewiesen, darunter auch für Zuchtsauen mit 0,6 %. Beim aussagekräftigeren Vergleich mit dem Viehzählungsergebnis von November 2015 ergab sich den Wiesbadener Statistikern zufolge ein Rückgang des Schweinebestandes um 380 600 Tiere oder 1,4 %, womit sich der 2015 eingesetzte Trend zu weniger Schweinen in Deutschland fortsetzte. Den vorläufigen Viehzählungsergebnissen zufolge ist der Bestand damit auf den tiefsten Novemberwert seit sechs Jahren gefallen. Am stärksten verringerte sich gemäß der jüngsten Erhebung im Vorjahresvergleich die Population an Jungschweinen, und zwar um 6,5 % auf 5,19 Millionen Stück. Zudem nahm die Zahl der Ferkel um 1,9 % auf 7,95 Millionen Tiere ab, während bei Mastschweinen ein Zuwachs von 1,7 % auf 12,20 Millionen Stück verzeichnet wurde. Weiter reduziert haben die Halter auch ihren Sauenbestand. Dieser ging binnen Jahresfrist um 67 800 Stück oder 3,4 % auf 1,91 Millionen Tiere zurück. Noch stärker als die Zahl der Tiere schrumpfte diejenige der Halter. Laut Destatis gab es im November 2016 noch 24 400 schweinehaltende Betriebe in Deutschland; das waren 1 300 oder 5,0 % weniger als im Vorjahr. Bei den Zuchtsauenhaltern war der Verlust mit 800 Höfen oder 5,4 % relativ gesehen noch ausgeprägter als bei den Schweinehaltern insgesamt.
Männliche Rinder von Bestandsschwund verschont
Rückläufig entwickelte sich im laufenden Jahr auch die Rinderhaltung in Deutschland. Laut Destatis belief sich der Bestand Anfang November 2016 auf 12,47 Millionen Tiere; das waren 168 870 Rinder oder 1,3 % weniger als zwölf Monate zuvor. Bis auf die nahezu unveränderte Zahl von 1,04 Millionen männlichen Tieren im Alter von mehr als einem Jahr wurden in allen anderen Kategorien Bestandsrückgänge verzeichnet. So war beim Jungvieh bis zu einem Lebensalter von einem Jahr eine Abstockung um 41 368 Tieren oder 1,1 % auf 3,79 Millionen Stück zu verzeichnen. Deutlich abgebaut wurde auch der Bestand an Färsen älter als zwölf Monate, und zwar um 1,8 % auf 2,74 Millionen Tiere. Keine Überraschung war, dass infolge der Milchpreiskrise auch zahlreiche Kühe abgeschafft und ins Schlachthaus geliefert wurden. Insgesamt nahm die Kuhherde gegenüber November 2015 um 78 749 Tiere oder 1,6 % auf 4,89 Millionen Stück ab. Verantwortlich dafür war in erster Linie der Bestandsrückgang bei den Milchkühen um 66 939 Stück oder 1,6 % auf 4,22 Millionen Tiere. Noch viel stärker machte sich der Strukturwandel indes bei der Zahl der Milchkuhhalter bemerkbar. Den Wiesbadener Statistikern zufolge gab es im November im Bundesgebiet noch 69 174 Milchviehbetriebe; das waren 4 081 Höfe oder 5,6 % weniger als vor zwölf Monaten. Die Zahl der rinderhaltenden Betriebe insgesamt hat um 2,7 % auf 147 094 abgenommen.
Auch weniger Schafe gezählt
Der Rückgang der Schafhaltung in Deutschland war den vorläufigen Daten von Destatis zufolge 2016 dagegen nicht mehr so stark wie in früheren Jahren. Der Bestand belief sich zum 3. November auf 1,57 Millionen Tiere; das waren 7 400 Schafe oder 0,5 % weniger als ein Jahr zuvor. Innerhalb von fünf Jahren hat sich damit die Schafherde um 85 400 Tiere oder 5,2 % verkleinert. Den Wiesbadener Statistikern zufolge gab es zum Erhebungszeitpunkt noch rund 9 600 Betriebe mit Schafen; zwölf Monate zuvor waren es 300 oder 3,1 % mehr gewesen. Die meisten Schafe gab es im Bundesgebiet weiterhin in Bayern mit 266 100 Tieren; allerdings hat sich deren Zahl dort im Vorjahresvergleich um 2,0 % verringert. Auf dem zweiten Platz folgt Baden-Württemberg mit einer Population von 216 500 Schafen, vor Schleswig-Holstein mit 194 800 Tieren. Demnach nahm im „Ländle“ die Schafherde gegenüber November 2015 entgegen dem negativen Bundestrend um 1,1 % zu, und in Schleswig-Holstein wurde sogar der Bestand um 2,7 % aufgestockt. Dafür haben die Schäfer in Nordrhein-Westfalen ihre Herden insgesamt um 4,1 % auf 130 700 Tiere abgestockt, und auch in Brandenburg, Sachsen-Anhalt sowie Thüringen ging die Zahl der Schafe deutlich zurück. AgE
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