NABU verzeichnet Mitgliederzuwachs auf annähernd 600.000
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So verzeichnete der NABU 2015 Gesamterträge von 38 Mio Euro; das entsprach einem Zuwachs gegenüber dem Jahr zuvor um fast 10 %. Annähernd 50 % der Gesamteinnahmen entfielen auf Mitgliedsbeiträge. Darüber hinaus gingen dem Verband mehr als 6,4 Mio Euro aus Spenden zu; weitere 1,8 Mio Euro aus Erbschaften. Als eine der drängendsten Aufgaben für Deutschland und Europa bezeichnete Tschimpke die Neuausrichtung der Landwirtschaft. „Wir müssen hin zu einer nachhaltigeren und naturverträglicheren Landwirtschaft, die Naturschutzleistungen angemessen honoriert“, so der NABU-Präsident. Er bekräftigte seine Forderung nach einer grundlegenden Reform der EU-Agrarpolitik. Kernelemente dabei seien ein deutlich höherer Einsatz der Landwirtschaft für die Biodiversität und Umwelt sowie eine bessere Finanzierung von Naturschutzmaßnahmen. Mit Nachdruck warnte Tschimpke erneut vor einer Aufweichung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) unter dem Deckmantel des von der EU-Kommission durchgeführten „Fitness-Checks“. Die FFH- und Vogelschutzrichtlinien seien bis heute wirksam, modern, effizient und notwendig.
Erfolgsgeschichte Wolf
Tschimpke bekräftigte das Engagement seines Verbandes gegen den Verlust an biologischer Vielfalt. In Deutschland seien rund 30 % der Tier-, Pilz- und Pflanzenarten in ihrem Bestand gefährdet. Für zahlreiche von ihnen habe der NABU konkrete Erfolge erzielen können. Beispiele seien stark gefährdete Wiesenbrüter wie der Große Brachvogel oder Kiebitz sowie der Erhalt wichtiger Lebensräume wie das Moor. Die eigenständige Rückkehr des Wolfes bezeichnete Tschimpke als „eine der großen Erfolgsgeschichten des Naturschutzes“. Dem Ziel, ein konfliktarmes Miteinander von Wolf und Mensch zu ermöglichen, sei man einen großen Schritt näher gekommen. Deutlichen Verbesserungsbedarf sieht der NABU seinem Präsidenten zufolge auch in der Klima- und Energiepolitik. Die Naturverträglichkeit müsse bei der Umsetzung der Energiewende stärker in den Fokus rücken, vor allem auch bei den Planungen vor Ort, forderte Tschimpke. Man sei davon überzeugt, dass grundsätzlich die Ausbauziele durch die Auswahl von Standorten mit geringem Artenschutzkonfliktpotential erreichbar seien. Auch bei der nationalen Umsetzung des bei der UN-Klimakonferenz (COP 21) in Paris beschlossenen Ziels, die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, müsse die Bundesregierung dringend konkrete Maßnahmen einleiten.
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