Projekt Mückenatlas bittet um Mithilfe
Um eine Risikoabschätzung zu Krankheiten vornehmen zu können, die von Stechmücken übertragen werden, hat das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) um die Zusendung dieser Insekten gebeten. Hintergrund ist laut ZALF das Projekt „Mückenatlas“, das dazu dient, Daten zur Verbreitung der in Deutschland vorkommenden invasiven und einheimischen Arten von Stechmücken zu gewinnen.
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Wie die ZALF-Wissenschaftlerin Dr. Doreen Walther am 6. Juni mitteilte, ist die aktuelle Bedeutung von Stechmücken als Krankheitsüberträger durch die in Europa in den letzten Jahren zunehmenden Ausbrüche von Dengue-, Westnil- oder Chikungunya-Fieber sowie den jüngsten Zika-Virus-Ausbruch in Südamerika unter Beweis gestellt worden. Die aktuelle Wetterlage mit starken Niederschlägen und sommerlichen Temperaturen biete hierzulande derzeit ideale Fortpflanzungsmöglichkeiten für Stechmücken. Potentielle Brutplätze bildeten sich auf Wiesen, in Parks und Wäldern und im Siedlungsbereich. Der Mückenatlas wurde den Angaben zufolge vom ZALF und dem Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) etabliert. Seit seinem Start im April 2012 habe er enormen Zuspruch erfahren, heißt es weiter. Wann, wo und mit welchen Arten die Mücken in Deutschland vorkämen, kartiere man mit Hilfe interessierter Bürger. Die Wissenschaftler konnten dem ZALF zufolge zuletzt Ansiedlungen der Asiatischen Buschmücke in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen nachweisen. Die als potentieller Überträger von Krankheitserregern „ungleich gefährlicher einzuschätzende“ Asiatische Tigermücke sei in Baden-Württemberg und Thüringen gefunden worden. Langfristig sei geplant, vergleichbare Projekte für weitere Blutsauger und potentielle Überträger von Krankheitserregern wie Zecken, Gnitzen, Kriebelmücken und Bremsen durchzuführen.
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