Deutsche Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere offiziell eröffnet
Die Erhaltung alter landwirtschaftlicher Nutztierrassen und die Sicherung von deren genetischer Vielfalt ist das Ziel der Deutschen Genbank landwirtschaftlicher Nutztiere, die Ende März offiziell am Standort Mariensee des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) eröffnet wurde.
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In der Genbank werden Keimzellen, Embryonen und anderes Erbmaterial vorwiegend von gefährdeten landwirtschaftlichen Nutztierrassen in Stickstoff dauerhaft eingefroren. Auf diese Weise entsteht ein Archiv von genetischem Material, das die Vielfalt der einheimischen landwirtschaftlich genutzten Tierrassen abbildet. Wie das Bundeslandwirtschaftsministerium dazu mitteilte, könnte damit eine vom Aussterben bedrohte Rasse wieder aufgebaut werden. Die Genbank ermöglicht dem Ressort zufolge ferner den Austausch von Material zur Ergänzung entsprechender Sammlungen im In- und Ausland. Gegenwärtig enthält das Lager die im Institut seit den neunziger Jahren angelegten Genreserven des Deutschen Schwarzbunten Niederungsrindes (DSN) mit Samen von mehr als 80 Bullen sowie Embryonen aus Anpaarungen innerhalb der Marienseer Herde und mit Tieren anderer Züchter. In den Jahren 2012 bis 2015 haben zudem niedersächsische Schafzüchter insgesamt 126 Zuchtböcke aus neun verschiedenen Rassen zur Verfügung gestellt, um Sperma für die Genreserve zu gewinnen. Ende 2015 sind schließlich für das Land Thüringen Reserven von 13 Böcken der Rassen Rhön-, Leine- und Merinofleischschafe gebildet worden. Die Genreserve für Schweine, die an der Universität Göttingen in den späten neunziger Jahren mit Hilfe finanzieller Mittel des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums eingerichtet wurde, ist inzwischen ebenfalls nach Mariensee verlagert worden. Ein laufendes Projekt betrifft die Konservierung von Hahnensperma. Ziel ist die Erhaltung einheimischer Hühnerrassen diversen Ursprungs.
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