Welternährung: Mehr Aufmerksamkeit für Hirten
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) gibt der Wandertierhaltung und deren Bedeutung für die Welternährung eine Stimme.
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Dazu wurde jetzt die Plattform „The Pastoralist Knowledge Hub“ ins Leben gerufen – finanziell unterstützt von der EU, dem Bundeslandwirtschaftsministerium und anderen Gebern. Die Plattform soll dazu beitragen, dass sich Wandertierhalter vernetzen und treffen können, um z. B. über landwirtschaftliche Innovationen und Landregulierung zu diskutieren oder gemeinsame Lösungen für ähnliche Herausforderungen zu finden. Über einen speziellen Mechanismus sollen die pastoralen Gemeinschaften Vertreter zu globalen Foren wie dem Welternährungsrat (CFS) entsenden.
Laut FAO sind Hirten und Nomaden in solchen Gremien bislang unterrepräsentiert. Beispiele für nomadisch lebende Gemeinschaften sind die Beduinenvölker in Nordafrika, die Navajo in Nordamerika, oder auch die Samen in Nordeuropa. Bis Oktober 2015 sind sieben Treffen auf regionaler Ebene geplant, um die Initiative auf den Weg zu bringen.
Der Bundesverband Berufsschäfer (BVBS) freut sich sehr, dass nach einer längeren Vorbereitungsphase der Pastoralist Knowlegde Hub der FAO gestartet wurde. Viele namhafte Entscheider mit weltweitem Einfluss haben die Bedeutung der Wandertierhaltung für die Welternährung betont.
„Hirten sind in der Lage, auch dort Nahrungsmittel zu erzeugen, wo keine Feldfrüchte angebaut werden können“, erklärte die Beigeordnete FAOGeneraldirektorin Helena Semedo. Allerdings würden ihre Bedenken von der Weltgemeinschaft nicht ausreichend berücksichtigt. Das neue Forum sei daher wichtig, um
- die Stimme zu erheben,
- Wissen zu teilen und
- politische Debatten zu beeinflussen.
Die stellvertretende BVBSVorsitzende Ruth Häckh berichtete den FAO-Delegierten mittels einer Videobotschaft von ihrem Beruf. Der BVBS richtet für das European Shepherd Network das 1. europäischen Hirtentreffens unter der Initiative der FAO vom 26. bis 28. Juni in Koblenz aus.
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