Parasiten alternativ bekämpfen
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Viel zu lange haben sich Schäfer und Tierärzte bei der Parasitenbekämpfung hauptsächlich auf die Möglichkeiten diverser Wirksto e verlassen. Dadurch wurden andere Wege der Parasitenkontrolle vernachlässigt. Aus Sicht des Naturschutzes wird der Einsatz einiger Entwurmungsmittel ebenfalls zunehmend kritisch gesehen, da Rückstände im Kot auch für andere Organismen schädlich wirken können. Wie brisant die Parasitenbekämpfung ist, zeigte die große Beteiligung an einem Abend zu diesem Thema, zu dem der Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg und der Beratungsservice Schafhaltung Dr. Florian Wagner & Partner (www.agarberatungwagner. de) kürzlich in die Schäferei Allgaier (www.schwabenlamm. de) eingeladen hatten. Dr. Steffen Werne vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) in der Schweiz berichtete über aktuelle Forschungsergebnisse. Er stellte Ansätze vor, wie der Mitteleinsatz reduziert werden kann, und erläuterte mögliche Alternativen:
- Impfung,
- Bekämpfung über nematophage Pilze,
- Zuchtprogramme und Rassewahl,
- Fütterung: Proteinversorgung und tanninhaltige Futtermittel.
Obgleich es noch viele offene Fragen zu den verschiedenen Methoden gibt und in vielen Bereichen weiterer Forschungsbedarf besteht, wurde deutlich, dass die bisherige Strategie vieler Betriebe, hauptsächlich auf die verfügbaren Wurmmittel der Industrie zu setzten, nicht zukunftsfähig ist. So könnten bei den verschiedenen Wirkstoffen nach etwa zehn Jahren die ersten Resistenzen auftreten. Grund genug, die Alternativen ernst zu nehmen und aktiv mit der Erprobung auch im eigenen Betrieb zu beginnen.
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