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VDL-/KTBL-STUDIE "LANDSCHAFTSPFLEGE MIT SCHAFEN": Den Rückgang der Schafhaltung aufhalten

Im Rahmen eines Pressefrühstücks hatten VDL und KTBL zur Vorstellung der neuen Studie „Landschaftspflege mit Schafen“ eingeladen. Carl Lauenstein und Dr. Stefan Völl von der VDL erläuterten, worum es dabei geht.
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Stellen die KTBL-/VDL-Studie der Öffentlichkeit vor: VDL-Vorsitzender Carl Lauenstein
(rechts) und sein Geschäftsführer Dr. Stefan Völl.
Stellen die KTBL-/VDL-Studie der Öffentlichkeit vor: VDL-Vorsitzender Carl Lauenstein (rechts) und sein Geschäftsführer Dr. Stefan Völl.Blath
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Hat die Landschaftspflege mit Schafen eine wirtschaftliche Perspektive? Antworten auf diese komplexe Frage soll eine umfangreiche Feldstudie der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) und des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) geben, die jetzt in Berlin vorgestellt worden ist. Mit der Untersuchung, an der sich 70 Schäfereien aus elf Bundesländern beteiligt haben, liegen erstmals abgestimmte, belastbare und nachvollziehbare betriebswirtschaftliche Planungsdaten für die Betriebe vor. Der VDL erwartet, dass diese praxisnahen Zahlen bei der Umsetzung der Agrarreform sowie bei den künftigen Agrarumweltprogrammen der Bundesländer berücksichtigt werden. Die Datensammlung enthält typische Verfahren der Landschaftspflege mit Schafen für die Biotope Feuchtwiesen, Fotovoltaikflächen, Heiden, Magerweiden, Küstendeiche, Flussdeiche und Streuobstwiesen. Hinzu kommen Beschreibungen der Pflegeanforderungen und produktionstechnischen Bedingungen. Zudem werden die darauf abgestimmten Verfahren der Schafhaltung durch Verfahrensabläufe und entsprechende Leistungs-Kostenrechnungen dargestellt. Mithilfe methodischer Grundlagen bietet das Nachschlagewerk darüber hinaus eine Basis zur Kalkulation einer kostendeckenden Entlohnung der Landschaftspflege mit Schafen.

Fakt ist, dass die Schäfer und ihre Tiere nicht nur hochwertige Produkte erzeugen, sondern auch einen unverzichtbaren Beitrag zur Landschaftspflege und damit zum Erhalt von Kulturlandschaften leisten.

Fakt ist aber auch, dass die Schafbestände aus wirtschaftlichen Gründen kontinuierlich zurückgehen – von 2012 bis 2013 allein um 4,3 %, sagte der VDL-Vorstandsvorsitzende Carl Lauenstein bei der Vorstellung der Studie. „Diesen Rückgang müssen wir aufhalten.“

Die zwischen 2012 und 2014 erarbeitete KTBL-Datensammlung „Landschaftspflege mit Schafen“ soll dieses Ziel mit fundierten Zahlen über die Wirtschaftlichkeit der Schafzucht unterstützen. Eine dieser Zahlen betrifft den Erlös der befragten Betriebe, der durchschnittlich bei 15 EUR pro Stunde liege, erklärte der VDL-Geschäftsführer Dr. Stefan Völl. Vor diesem Hintergrund, so Völl, erwarte man „ehrliche Antworten auf die Frage, ob wir diese Form der Landschaftspflege weiterhin haben wollen“. Lauenstein zufolge reichen die für Schäferei-Produkte erzielten Preise sowie die derzeit gezahlten Erstattungen für Landschaftspflegeleistungen für ein „erträgliches Einkommen“ der Familienbetriebe nicht aus. Notwendig, so der VDL-Vorstandsvorsitzende weiter, sei deshalb „die Anerkennung unserer gesellschaftlichen Leistungen durch eine angemessene finanzielle Honorierung“.
Martin Blath

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