VDL-Informationen Copa-Cogeca: Sorgen der Schafhalter zu „Wolf und große Beutegreifer“
Der nach wie vor aktuelle Konflikt zwischen der Weidetierhaltung und der Ausbreitung insbesondere großer Beutegreifer ließ am 5. Dezember Vertreter der europäischen Tierartendachverbände sowie Naturschutzverbände zur Tagung „Wolf und große Beutegreifer“ der Copa-Cogeca zusammenkommen.
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Die VDL, vertreten von dem Vorstandsmitglied Peter Reuter, konnte der Sitzung deutlich entnehmen, dass der existentielle Konflikt zwischen Weidetierhaltern und insbesondere der Ausbreitung des Wolfes nicht nur in anderen EU-Ländern, sondern darüber hinaus auch in Ländern Skandinaviens und Osteuropas, wo Wölfe und andere große Beutegreifer seit geraumer Zeit zur Tierwelt gehören, vorherrscht.
Entgegen der Argumentation vieler Wolfsbefürworter stellen auch in diesen Ländern Wolfsrisse ein erhebliches Problem in der landwirtschaftlichen Weidetierhaltung dar, was in dünn besiedelten Gebieten Schwedens und Finnlands zum Teil sogar zu einer Landflucht führe, da immer mehr Arbeiter Wolfsübergriffe fürchten.
Aus anderen Ländern wurde berichtet, dass Risse nicht nur bei kleinen Wiederkäuern, sondern auch in der Rinderhaltung und hier sogar bei erwachsenen Tieren mehrfach verzeichnet wurden. Grundsätzlich berichteten rund 80 % der Verbandsvertreter auf der Tagung, an der fast 100 Vertreter von Regierung, Verbänden und Verwaltung teilnahmen, von Problemen durch die Wiederansiedlung bzw. Ausbreitung großer Beutegreifer. Nur wenige Befürworter dieser Entwicklung argumentierten hier gegen. Die Schilderungen aus den einzelnen EU-Staaten zur Problematik machen deutlich, dass nach wie vor noch kein greifbares und umsetzbares Konzept zur Prävention bzw. Schadensvermeidung vorliegt. Zudem ist nicht abschließend geklärt, wer im Falle eines Übergriffes die Kosten der finanziellen Entschädigung trägt. So herrschen weiterhin viele Unklarheiten, die in dieser insbesondere für die Schafhaltung bedrohlichen Sachlage dringender Klärung bedürfen.
Zu dieser Arbeitstagung hatte die EU-Kommission Umwelt eingeladen. Daher war es kein Wunder, dass es insbesondere den Vorsitzenden am Herzen lag, die Anliegen des Umweltschutzes und der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie einzuhalten.
Dennoch war es sehr zu begrüßen, dass viele Vertreter der Tierhalterverbände anwesend waren und fast mit einer Stimme europaweit die Sorgen der Weidetierhalter vermittelten.
Es wird auch hier noch ein etwas längerer Weg sein, bis die Sorgen der Tierhalter stärker in das Bewusstsein der politischen Entscheider rücken…
VDL
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