Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

VDL-Telefonkonferenz: Aktueller Sachstand zum Thema „Schmallenberg-Virus“

Zur Erfassung der aktuellen Lage im Auftreten bzw. zur Ausbreitung sowie Bekämpfen des Schmallenberg-Virus fand kürzlich eine Telefonkonferenz der VDL-Mitgliedsverbände statt.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:
Hier waren auch die Experten Prof. Dr. Conraths vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) sowie Prof. Dr. Ganter von der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover eingebunden, um detaillierte Informationen zum derzeitigen Sachstand zu geben. Seit dem ersten bekannten Fall können bisher insgesamt 2439 Fälle (betroffene Betriebe) verzeichnet werden, darunter 963 bei Schafen und 49 bei Ziegen. Nach Angaben der Experten ist bei der Ausbreitung des Virus in Deutschland eine Verlagerung von Nord-Westen nach Süd-Osten festzustellen. Neue Fälle werden demnach überwiegend aus dem Bundesland Bayern gemeldet. Ein ähnlicher Verlauf ist auch auf europäischer Ebene zu beobachten. Nachdem sich das Virus in den Jahren 2011 und 2012 in einem kurzen Zeitraum in Nord-West-Europa ausgebreitet hat, war anschließend eine starke Ausbreitung nach Osteuropa erkennbar (u. a. Estland, Schweden, Norwegen, Polen, Tschechische Republik, Österreich). Da viele Länder ein Handelsinteresse haben, ist allerdings anzunehmen, dass nicht alle Fälle in die Statistik aufgenommen werden. Demnach wird der größte Schaden des Virus durch wirtschaftliche Einbußen im Export untersuchter Tiere verursacht, da bei diesen Individuen unabhängig von der Diagnose häufig kein Handelsinteresse mehr besteht. Erfreulicherweise kann allerdings berichtet werden, dass seitens Großbritanniens ein Antrag auf die Zulassung eines Impfstoffes der Firma MSD gestellt worden ist. Wie weit die Anerkennung dieses Impfstoffes ist und wann dieser verfügbar wäre, war zum Zeitpunkt der Telefonkonferenz jedoch ungewiss. Laut dem Pressedienst Agra Europe (AgE) ist ein Impfstoff gegen das Schmallenberg-Virus in Großbritannien jetzt einsatzbereit (siehe Kasten). Da das Immunisieren der Bestände in jedem Fall eine Kostenfrage ist und in Abhängigkeit von der Durchseuchung der Herde vorgenommen werden muss, bestand unter den VDL-Mitgliedsverbänden Einigkeit darin, dass das Impfen grundsätzlich auf freiwilliger Basis erfolgen sollte. Seitens der Tiergesundheits- Experten wurde zudem betont, dass auftretende Fälle unbedingt angezeigt bzw. untersucht werden sollten, denn nur so kann ein realistisches Bild des Virusverlaufes gewonnen werden. Hier wurde angeregt, eine wissenschaftliche, anonymisierte Datenbank zur Verfügung zu stellen, über die jedes Lamm mit auffälligen Symptomen gemeldet werden kann.
VDL
0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren