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Informationen aus Brüssel: Agrarpolitische Beratungen zu „Schaf- und Ziegenfleisch“

In Brüssel fand am 15. Mai die Sitzung der Copa-Cogeca-Arbeitsgruppe und des Beratenden Ausschusses der EU-Kommission „Schaf- und Ziegenfleisch“ statt. Der Deutsche Bauernverband hat seinen Sitz in dem Gremium auf sein assoziiertes Verbandsmitglied VDL übertragen.
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Die VDL wurde bei dieser Sitzung durch den stellvertretenden VDL-Vorsitzenden Heiko Schmidt sowie den Sprechers der Abteilung „Sonderzahler Berufsschäfer“ Wendelin Schmücker vertreten. Neben der Wahl des Vorstandes des Beratenden Ausschusses lag der inhaltliche Schwerpunkt der Sitzung insbesondere auf folgenden Themenfeldern:
- Marktlage für Schaf- und Ziegenfleisch;
- GAP-Reform unter Berücksichtigung des Schafsektors;
- elektronische Kennzeichnung von Schafen und Ziegen;
- nachhaltiger Schutz großer Raubtiere;
- Internationales Schaffleischforum.
Zur Marktlage wurde festgestellt, dass europaweit die Schafhalter trotz einer derzeit positiven Entwicklung der Erzeugerpreise keinen nachhaltigen Gewinn erwirtschaften, da die Produktionskosten ebenfalls deutlich steigen. Laut Vertretern der Copa-Cogeca sollte dies in zukünftigen Sitzungen beachtet werden, da sonst eine verzerrte Darstellung der Marktlage erfolgt. Zur Konkurrenz der neuseeländischen Schafhaltung machten Vertreter der europäischen Erzeuger den Vorschlag, die Einfuhr durch schärfere Bestimmungen und geringere Einfuhrkontingente zu reglementieren, wobei nach Zahlen der EU-Kommission in den letzten Jahren auch ein erheblicher Rückgang von Schaf- und Ziegenfleischimporten zu verzeichnen ist. Im Rahmen der GAP-Reform wiesen Vertreter des Berufsstandes auf die Notwendigkeit spezifischer Hilfen für den Schaf- und Ziegensektor hin, auch wenn derartige Hilfen von der Welthandelsorganisation wohl nicht gebilligt werden. Zudem wurde gegenüber der EU-Kommission die Überarbeitung der Absatzförderung eingefordert, da eine längerfristige Umstellung der Verzehrsgewohnheiten der Verbraucher auf Schaf- und Ziegenfleisch nur durch einen erheblichen Ausbau dieser zu erreichen sei. Der derzeit laufende Rechtsstreit gegen die verpflichtende Einzeltierkennzeichnung – verschärft durch die elektronische Einzeltierkennzeichnung – stößt bekanntermaßen auch bei vielen anderen europäischen Landwirtschaftsverbänden auf großes Interesse. Sie stützen ihre Hoffnung auf ein positives Ende dieses Verfahrens, was durch zahlreiche Glückwünsche deutlich wird. Daher haben die Vertreter der VDL die COPA-Kollegen auch gebeten, sich an den Kosten für den Rechtsstreit zu beteiligen. Von Vertretern der EU-Kommission wird über die angestrebten Ziele zur Ansiedlung großer Raubtiere in unbesiedelten Gebieten berichtet. Hier wurde deutlich, dass es doch erhebliche Kritik seitens der Vertreter Copa-Cogeca gibt. Es sei, so die Vertreter der europäischen Schafzucht- und -halterverbände, nicht hinzunehmen, dass abwegige Wünsche insbesondere der städtischen Bevölkerung eine extensive Tierhaltung auf dem Land unmöglich machen. Da laut GD SANCO der EU-Kommission allerdings auch diese Anliegen ihre Berechtigung haben, richtet die Copa-Cogeca hierzu eine Taskforce zu diesem Thema ein, um mit Positionspapieren und weiteren Beiträgen bei anstehenden Anhörungen auf die Sorgen und dringend erforderlichen Managementpläne reagieren zu können. Das zweite Internationale Schaffleischforum wird am 10. Oktober 2013 in Brüssel in den Räumlichkeiten von Copa-Cogeca veranstaltet. Hier wurde von irischer Seite in der Vergangenheit kritisiert, dass auch neuseeländische Organisationen daran beteiligt waren. Da dies in diesem Jahr nicht der Fall war, werden auch diese Organisationen ihre Beiträge zu Produktion und Konsum von Schaffleisch, Absatzförderung sowie Handelsvereinbarungen leisten. Weitere Themen (Tiergesundheits- VO, Schmallenberg- Virus, Ursprungskennzeichnung von Schaffleisch) wurden nur kurz behandelt.
VDL
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