Dieser Tag wird uns noch lange bewegen!
3:45 Uhr, der erste Wecker
klingelt – ich höre schon das
Auto vorfahren, meine Mitfahrgelegenheit
zum Bus. Nach ein
paar weiteren Zustiegsmöglichkeiten
wird der Bus nach
Luxemburg, organisiert vom
Landesschafzuchtverband Baden-
Württemberg, fast voll.
- Veröffentlicht am
Es ist 11:00 Uhr, als wir vor
dem Gebäude des Europäischen
Gerichtshofes aussteigen.
Ein paar Kollegen sind
schon da.
Dr. Stefan Völl, VDL-Geschäftsführer,
und Günther
Dierichs, Redakteur der Schafzucht,
haben mehrere
Schachteln frischer Berliner
– quasi die Unterstützung
aus Berlin – mitgebracht,
die verteilt werden. Sie
schmecken köstlich,
und der weiße Puderzucker
hängt überall auf meinem
schwarzen Schäferhemd. Jetzt
weiß ich, warum Dr. Völl so ein
helles Schäferhemd trägt – da
sieht man den Puderzucker
nicht drauf, wenn er Berliner
verteilt...
Spaß beiseite. Da kommt eine
kleine Gruppe Franzosen.
Sie haben den Hirtenzug in
Südfrankreich gegen die elektronische
Einzelkennzeichnung
organisiert (siehe Schafzucht
4/2013). Sie sind vollkommen
überwältigt von den vielen
deutschen Schäfern, die angereist
sind, und von der einheitlichen
Kleidung in traditionellen
Schäferhemden.
Da kommt der zweite Bus. Er
ist mit blau-weißen Karos verziert,
auch die Schäferhemden
haben blau-weiße Embleme:
Bayern!
Ich bin fasziniert, wie
viele Kollegen bereits da
sind. Der Eingangsbereich
des Gerichts ist belagert
von Schäfern, die Treppe
zur Straße und der Gehweg
davor.
Schon fährt der dritte
Bus vor. Alle haben traditionelle
Schäferwesten
mit Knöpfen an: Hessen!
Jetzt wird es noch
voller. Weitere kommen
dazu, privat angereist
oder mit kleinen Busen.
Aus Brandenburg
kommt
eine kleine
Gruppe mit langen
blauen Lodenmänteln.
Die Gruppe
der Franzosen
wird immer größer.
Überall stehen
kleine
Grüppchen zusammen
und
fachsimpeln. Die
Stimmung ist gut.
Man trifft alte Bekannte
und knüpft
neue Kontakte.
Die Zeit
vergeht wie
im Flug. Inzwischen
ist
es 13:00 Uhr. Die
Pforten zum Gerichtsgebäude
werden
geöffnet. Nur
sehr langsam geht es
hinein. Drinnen
wird man kontrolliert
wie auf dem
Flughafen: Pass; alle
Metallgegenstände
aus den Taschen;
sämtliche Taschenmesser
müssen abgegeben werden;
die Sicherheitsbeamten nehmen
es mit Humor, sie haben
inzwischen ein ganzes Sammelsurium
unterschiedlichster
Taschenmesser – für sie kein
üblicher Hosentascheninhalt.
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