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VDL-Ausschuss Berufsschäfer: Anmerkung in eigener Sache zu den Verbandsentwicklungen

Der VDL-Ausschuss Berufsschäfer hat für den 6. November zur Gründungsversammlung eines „Bundesverband Berufsschäfer“ eingeladen. Die VDL nimmt zu der geplanten Gründung eines eigenständigen Bundesverbandes wie folgt Stellung:
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Ob es so günstig ist, dass jede Gruppierung sich nun neu erfindet und einen eigenen Verband gründet mit eigenem Regelwerk und damit ein Stück weit sich selbst auferlegter „Bürokratie“, muss jeder für sich entscheiden. Doch führt es uns leider von der bisher gepflegten und neidvoll von anderen Organisationen anerkannten Gemeinsamkeit weg, bei der die Schafwirtschaft bisher über die vorhandenen Strukturen stets erfolgreich an einen Strang gezogen hat. Wir beklagen in der Politik den überzogenen Bürokratismus und bauen im Gegenzug in unseren Reihen neue spezielle Organisationen für Schafscherer, Herdenschutzhunde, Berufsschäfer usw. mit eigenen Satzungen, Geschäftsordnungen, Gremien etc. auf. Bisher wurden alle diese Themen durch die föderalen Strukturen über die Vereine und Verbände auf regionaler, Landes- und Bundesebene sehr gut aufgefangen, gebündelt und aufeinander abgestimmt, um sie dann konzentriert vorzutragen. Wenn nicht alle Wünsche erfüllt werden konnten, lag dies nicht am fehlenden Willen, sondern an der Tatsache, dass uns unsere finanzielle Ausstattung Grenzen setzt. Um die Vielzahl der wichtigen Themen bestmöglich abzudecken, müssten deutlich mehr Mitarbeiter eingebunden werden. Mit den neuen Organisationen werden leider auch ein Stück weit Arbeitskräfte für Formalien gebunden. Es ist nur eine Frage der Zeit, wann sich als logische Konsequenz in Kürze ein Bundesverband der Merinozüchter, ein Bundesverband der Kleinschafhalter oder der Hobbyschafhalter gründen werden und ebenfalls politisches Gehör finden möchten. Wer mag die Schafwirtschaft von politischer Seite zukünftig noch ernst nehmen, wenn sich jede der neuen zukünftigen Organisationen auf Bundesebene mit wenigen hundert Mitgliedern an Bundesregierung, Landesregierung, EU-Kommission usw. wendet? Es stellt sich auch die Frage, ob die Landesregierungen zukünftig unsere Landesschafzuchtverbände noch unterstützen werden, wenn man dort feststellt, dass sich ein Teil der Schafhalter bereits in einer neuen Organisationen zusammengefunden hat? Doch sollte mittlerweile jeder verstanden haben, dass VDL und Landesverbände ihre Aufgaben nicht oder vielleicht sogar manchmal am wenigsten im Bereich der Zucht sehen, sondern vielmehr in einer engagierten Interessenvertretung für alle seine Mitglieder! Würde sich die Schafherde so verhalten, wie es teilweise ihre Eigentümer tun, würden sich die Tiere in kleinen Gruppierungen irgendwo zusammenfinden und eigene Wege oder manches Mal auch gemeinsame Wege gehen! Doch ob dies der Schäfer gutheißen würde?
VDL
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