EUROPÄISCHES HIRTENTREFFEN: Shettische Probleme mit der elektronischen Tierkennzeichnung
Seit dem Hirtenzug 2010 treffen
sich die europäischen Hirten
einmal im Jahr. In diesem
Jahr bot das AAH-Bundesleistungshüten
den perfekten Rahmen
dafür.
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Der Samstag wurde
zudem bereichert mit Hirten
und Experten aus aller Welt,
die an den Tagen zuvor an einer
Internationalen Konferenz
zur Zukunft der Nutztierhaltung
in Bonn (siehe „Schafzucht“
18/2012, Seite 2) teilgenommen
hatten.
Neben all’ den kleinen und
großen Schaf-Themen, über
die die deutschen, holländischen,
belgischen und schottischen
Berufskollegen an diesen
Tagen sprachen, wurde dieses
Treffen dominiert von dem Erfahrungsaustausch
zur elektronischen
Einzeltierkennzeichnung.
Besonders interessant
waren die Ausführungen von
Hilary Liebeschütz vom Tiergesundheitsamt
der Shetlandinseln:
Aufgrund der Klima- und
Bodenbedingungen herrscht
auf den Shetlandinseln, einer
zu Schottland gehörenden Inselgruppe,
die Weidewirtschaft
hauptsächlich mit Schafen vor.
Diese werden lebend per Schiff
exportiert. Beim Verladen auf
die Schiffe laufen alle Schafe –
über 3 Mio. pro Jahr – im Hafen
an einem Scanner vorbei,
der die elektronischen Ohrmarken
scannt bzw. scannen soll.
Die shettische Regierung
schreibt eine Rate von mindestens
95 % gescannten Tieren
vor. Aber das System funktioniert
so schlecht, erklärte Hilary
Liebeschütz, , dass die Erkennungsrate
in der Regel unter
95 % liegt. Bei Altschafen
sei die Scannerrate sogar noch
schlechter, oft unter 90 %.
Viele Betriebe auf den Shetlands
gaben die Schafhaltung
auf, die Bestände reduzierten
sich um 37 %.
Allein 80 % der ehemaligen
Schafhalter gaben als Grund
Probleme mit der elektronischen
Kennzeichnung an.
„Wir wehren uns gegen ein
nicht funktionierendes System
und möchten daher die deutschen
Schafhalter im Kampf
gegen die elektronische Einzeltierkennzeichnung
unterstützen.
Unser Ziel: Ohrmarken
nur, wenn die Schafe den Betrieb
verlassen!“, betonte Liebeschütz.
Frauke Muth
Frauke Muth
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