Elektronische Einzeltierkennzeichnung: Niederländische Schafhalter beklagen Datenmissbrauch
Die niederländischen Berufsschäfer
fühlen sich von ihrem
Landwirtschaftsministerium
hintergangen. Eher zufällig sei
die Branche darauf gestoßen,
dass das Ressort sensible Betriebsdaten
an mehrere Datenverarbeitungsfirmen
weitergegeben
habe, die nun für jedermann
einsehbar seien, berichtete
der Vorsitzende der niederländischen
Berufsschäfer,
Erich Rhöse.
- Veröffentlicht am
So könne u.a. die genaue
Größe der Herden sowie die
Anzahl der Geburten, Verkäufe
und Impfungen nachgelesen
werden. Zwar habe das Ministerium
statt der Klarnamen Betriebsnummern
angegeben,
räumte Rhöse ein. Allerdings
seien die Betriebsinhaber hinter
den Nummern leicht nachzurecherchieren.
Die Berufsschäfer sehen nun
ihre Datenschutzrechte schwerwiegend
verletzt. Die Betriebe
hätten vertrauensvoll die Daten
in eine zentrale Datenbank
eingespeist, um u.a. die Tiergesundheit
zu verbessern und die
Rückverfolgbarkeit zu erleichtern.
Vor der Einführung sei
ihnen ausdrücklich von der Politik
zugesichert worden, dass
diese Angaben niemals an Dritte
weitergegeben würden, ausgenommen
wenn einzelne
Schäfer ihre Daten freigäben.
Die Berufsschäfer haben sich
nun in einem offenen Brief an
das Ministerium gewandt und
um eine Stellungnahme gebeten.
Dabei wollen sie auch wissen,
mit welchen Firmen das
Ministerium Verträge abgeschlossen
und Daten zur Verfügung
gestellt hat.
AgE
AgE
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