Großbritannien schmiedet Koalition gegen elektronische Schafkennzeichnung
Der Nationale Verband der Schafhalter (NSA) in Großbritannien
hat angekündigt, seinen Widerstand gegen die
elektronische Einzeltierkennzeichnung bei Schafen fortzusetzen
und setzt dabei auf internationale Verbündete.
- Veröffentlicht am
Damit reagiert der Verband
auf die Weigerung der EUKommission,
die aus seiner
Sicht nicht praxistaugliche
Neuregelung noch einmal zu
überdenken (siehe Schafzucht
12/2012, Seite 8 „EU-Kommission
stellt sich bei Einzeltierkennzeichnung
stur“).
Die NSA bemängelt insbesondere
das Auftreten technischer
Probleme im System,
die bei einer Nulltoleranzpolitik
zu Kürzungen der Prämienzahlungen
führen würden.
Verbandsgeschäftsführer
Phil Stocker betonte, dass der
NSA seit 2003 die elektronische
Kennzeichnung unterstützt
habe, falls diese praktikabel
und bezahlbar sei. Es
habe sich nun aber herausgestellt,
dass dies nicht der Fall
sei.
Die Schäfer fühlten sich betrogen,
da sie mit einem technisch
nicht ausgereiften System
arbeiten müssten und
ihnen dadurch Prämienkürzungen
drohten.
NSA-Vorsitzender John
Geldhard beklagte die sich
abzeichnende Entwicklung,
in der sich Landwirte von der
Schafhaltung verabschieden
würden, da ihre gesamten Direktzahlungen
durch das unausgegorene
Kennzeichnungssystem
auf dem Spiel
stünden. Er richtete die klare
Forderung an die EU-Kommission,
die elektronische
Ohrmarkenkennzeichnung
erneut auf den Prüfstand zu
stellen. Er wisse, dass in einer
wachsenden Zahl von EULändern
ähnliche Probleme
bestünden und appellierte an
Berufsverbände und Organisationen,
gemeinsam noch
stärkeren politischen Druck
für eine Reform des Systems
zu entwickeln.
Die Unterstützung der Vereinigung
Deutscher Landesschafzuchtverbände
(VDL)
haben die Schafhalter von
der britischen Insel, denn
auch hierzulande lehnt der
Berufsstand die jetzige Kennzeichnungsverpflichtung
ab
und hat dagegen sogar beim
Europäischen Gerichtshof
(EuGH) Klage eingereicht.
AgE
AgE
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