EUROPÄISCHE UNION: Mehr Transparenz im Umgang mit dem Schmallenberg-Virus
Die Europäische Kommission
hat vor kurzem über 120 Wissenschaftler
und Veterinärexperten
aus mehr als 44 Ländern
nach Brüssel gerufen, um den
Ausbruch des Schmallenberg-
Virus bei Wiederkäuern in die
rechte Perspektive zu rücken.
- Veröffentlicht am
Wie die Behörde im Anschluss
mitteilte, war es das
Hauptziel der Veranstaltung,
gegenüber wichtigen Handelspartnern
Transparenz und Dialogbereitschaft
an den Tag zu
legen, um unnötige oder unverhältnismäßige
Handelsbeschränkungen
zu vermeiden.
Bekanntlich blockiert Russland
unter Verweis auf Schmallenberg-
Ausbrüche die Einfuhren
von lebenden Rindern,
Schafen, Ziegen und Schweinen
aus der EU. Der Schritt
wurde sowohl von der Kommission
als auch von den Mitgliedstaaten
scharf kritisiert.
Andere Länder wie die USA,
Japan, Mexiko oder die Ukraine
haben die Kontrollauflagen
für Importe aus der EU verschärft.
Anhand eines Gutachtens
der Europäischen Behörde für
Lebensmittelsicherheit (EFSA)
wurde bestätigt, dass die Anzahl
der Schmallenberg-Fälle
in allen betroffenen Ländern
im Vergleich zum Gesamtbestand
sehr gering war. Allerdings
schreibt die EFSA auch,
dass durch das Versäumnis,
Fälle zu melden und das Fehlen
bestätigter Diagnosen die
Zahl der tatsächlich betroffenen
Tiere höher sein könnte.
Der Deutsche Bauernverband
(DBV) kritisierte anlässlich
der Tagung, die EU sei auf
das Auftreten neuer Seuchen
nicht ausreichend vorbereitet.
Europa müsse sich mit Hochdruck
für die Entwicklung von
Impfstoffen einsetzen. Dazu
müssten die Hersteller allerdings
verlässliche
Signale erhalten,
dass ihnen die
Impfstoffe auch
abgenommen
würden.
Ferner sollten im
Rahmen der EU-Tiergesundheitsvorschriften
schnellere Eingreifmechanismen
festgelegt werden, damit
den Tierhaltern besser geholfen
werden könne.
Gleichzeitig lobte der DBV
die Bereitschaft der EU-Kommission,
die Erforschung neu
auftretender Erreger wie des
Schmallenberg-Virus zu unterstützen.
Sehr gute Arbeit leiste
dabei das Friedrich-Loeffler-
Institut (FLI), das mittlerweile
eine flächendeckende Routinediagnostik
bereitstelle. Das sei
für die betroffenen Tierhalter
ein unverzichtbares Hilfsmittel,
um weiteren Schaden in Grenzen
zu halten.
Die Weltorganisation für
Tiergesundheit (OIE) habe darauf
hingewiesen, dass es sich
um keine Zoonose handele und
bislang keine Übertragung auf
den Menschen festgestellt worden
sei, betonte der DBV. Der
Erreger sei bislang bei Rindern,
Schafen, Ziegen und Bisons
nachgewiesen worden, nach
Erkenntnissen aus NRW auch
bei Rehwild und Hirschen.
AgE
AgE
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