Geben Sie einen Suchbegriff ein
oder nutzen Sie einen Webcode aus dem Magazin.

Geben Sie einen Begriff oder Webcode ein und klicken Sie auf Suchen.

Deutscher Verband für Landschaftspflege: Landschaftspfleger wollen mehr Weidetiere

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) setzt sich für eine stärkere Berücksichtigung der Weidehaltung in der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2014 ein. Elf Punkte umfasst der Forderungskatalog, der anlässlich des Deutschen Landschaftspflegetages vorgestellt wurde.
Veröffentlicht am
/ Artikel kommentieren
Artikel teilen:

„Derzeit werden in Brüssel die Weichen dafür gestellt, wie sich unsere Kulturlandschaft in den Jahren von 2014 bis 2020 entwickelt“, verwies Josef Göppel MdB, Vorsitzender des DVL, auf die Dringlichkeit des Themas. Mehr als 200 Pflanzenarten könnten auf extensiven Weiden leben – im modernen Ansaatgrünland seien es maximal zehn, erklärte der DVL. Grünland könne wirkungsvoll den Eintrag von Nährstoffen in die Gewässer bremsen. Bei Überschwemmung durch Hochwasser halte Grünland das Wasser wie ein Schwamm zurück und könne so helfen, Hochwasserspitzen zu kappen. Klimaschädliche Gase würden im Grünland als Kohlenstoffsenke gebunden. Und nicht zuletzt prägten Weidetiere gerade in den Mittelgebirgen wertvolle Erholungslandschaften. Der DVL arbeitet daran, die Vorzüge extensiver Beweidung zu verdeutlichen und wirkungsvolle Maßnahmen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU vorzuschlagen. „Bewirtschafter extensiver Weiden sind oft an Naturschutzzielen, wie dem Erhalt der Artenvielfalt, sehr interessiert“, weiß Prof. Dr. Eckhard Jedicke, der das Thema gemeinsam mit dem DVL betreut. Die Grundbedingung in seinen Augen lautet: „Wenn die Landwirte für ihre Arbeit durch die Gesellschaft angemessen honoriert werden, sind sie gern bereit, auch anspruchsvolle Umweltziele anzusteuern.“ Für die Agrarreformen sieht der DVL folgende Punkte als erforderlich an: Extensivweiden in die Erste Säule der GAP integrieren

  1. Direktzahlungen auf allen Extensivweiden gewähren
  2. Bruttoprinzip: bis 30 % Landschaftselemente als förderunschädlicher Bestandteil der Weiden
  3. Einheitliche Sonderkodierung für alle Extensivweiden Agrarumweltmaßnahmen (AUM) in der Zweiten Säule weiterentwickeln
  4. Stärkere EU-Kofinanzierung der AUM für Extensivweiden
  5. Europaweit verpflichtende AUM für Weiden: extensive Weide (a) auf bisher intensiv genutzten Flächen (wie Acker in Auen); (b) in naturschutzfachlich wertvollen Lebensräumen
  6. Längere Vertragslaufzeiten zwecks Planungssicherheit
  7. Anreize über Erstattung von Transaktionskosten schaffen mit mindestens 20 % Aufschlag
  8. Extensivweiden in die Gemeinschaftsaufgabe Förderung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK) integrieren
  9. Landschaftspflegeprogramme etablieren Naturschutzberatung für Landwirte
  10. Betriebsberatung in Länderprogramme integrieren und über ELER EU-kofinanzieren Bürokratie vereinfachen
  11. Extensive Beweidung erfordert angepasste Bestimmungen für Tierkennzeichnung, veterinärmedizinische Überwachung, Schlachten (Kugelschuss auf der Weide, mobile Schlachtboxen), kontrolliertes Belassen von Tierkadavern

Die Broschüre „Extensiv beweiden – Zukunftsfähiger Naturschutz auf Weide-Grünland“ ist in deutsch und englisch kostenlos erhältlich beim Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL), Feuchtwanger Straße 38, 91522 Ansbach, Tel. 0981/4653-3540, E-Mail bestellung@lpv.de, oder unter www.landschaftspflegeverband.de.

DVL

0 Kommentare
Was denken Sie? Artikel kommentieren

Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Schreiben Sie den ersten Kommentar.

Artikel kommentieren
Was denken Sie? Artikel kommentieren