Dioxin: Bundesumweltministerium stellt Leitfaden für die Praxis vor
Das Bundesumweltministerium
hat jetzt einen aktualisierten
Leitfaden für Nutztierhalter zur
Vermeidung von Dioxin- und
PCB-Einträgen bei der Lebensmittelproduktion
vorgestellt.
- Veröffentlicht am
Anlass
ist die im Juli 2011 in Brüssel
beschlossene und ab 1. Januar
2012 geltende Neuregelung der
EU-weit rechtsverbindlichen
Höchstgehalte (Grenzwerte) und
der freiwillig anzuwendenden
Auslösewerte (Frühwarnsystem)
für die gesundheitsschädlichen
Dioxine und PCB in Lebensmitteln.
Insbesondere die Harmonisierung
der verschiedenen einzelstaatlichen
Höchstgehalte für
nicht-dioxinähnliche PCB in Lebensmitteln,
die eine Verschärfung
der bislang in Deutschland
geltenden Grenzwerte
bedeutet, und die aus Vorsorgegründen
erstmalige Festsetzung
von Höchstgehalten
für Dioxine und dioxinähnliche
PCB für Säuglings- und
Kleinkindernahrung sind ein
spürbarer Beitrag zur Verbesserung
des gesundheitlichen
Verbraucherschutzes bzw.
der Lebensmittelsicherheit.
Der Leitfaden informiert
über die Maßnahmen des
Bundesumweltministeriums
zur Begrenzung bzw. Verringerung
des Eintrags von Dioxinen
und PCB in die Umwelt
und damit in die Nahrungskette.
Seit Mitte der
1980er Jahre sorgen zahlreiche regulatorische Maßnahmen
für eine Minderung der
Freisetzung von Dioxinen und
PCB in die Umwelt. Die Emissionen
aus bekannten Quellen
konnten von 1990 bis 2004 um
mehr als 90 Prozent gesenkt
werden. Weitere Anforderungen
zur Verringerung von Emissionen,
z.B. im Anlagenbereich,
werden den Eintrag auch von
Dioxinen in die Umwelt zusätzlich
vermindern. Die allgemeine
Belastung der Umwelt mit
diesen Stoffen, die so genannte
Hintergrundbelastung, ist bis
Mitte der 90er Jahre auf ein
niedriges Niveau gesunken und
stagniert dort seit einigen Jahren.
Langlebigkeit und Remobilisierung
insbesondere von
PCB aus Altlasten und noch
heute – wenn auch nur in geringem
Umfang – existierende
Quellen für Dioxine und PCB
werden einen Rückgang der
Hintergrundbelastung der Umwelt
mit diesen gesundheitsschädlichen
Stoffen verlangsamen.
Der Leitfaden für Nutztierhalter
gibt Hinweise auf mögliche
punktuelle, vom Erzeuger
vermeidbare Belastungsquellen
und beschreibt den aktuellen
Stand der Ursachenforschung
für die Verunreinigung
einzelner Lebensmittelgruppen
wie Schafleber mit Dioxinen
und PCB. Auch auf der Grundlage
der aktuellen Forschungsergebnisse
lassen sich keine
Erkenntnisse über Möglichkeiten
zur drastischen Verringerung
der Belastung von Schafleber
mit Dioxinen und PCB
ableiten. Daher hält das Bundesinstitut
für Risikobewertung
seine Empfehlung aus dem
Jahr 2009 aufrecht, aus Vorsorgegründen
bundesweit den
Verzehr von potentiell belasteter
Schafleber zu meiden. Ein
weiteres interdisziplinäres
Fachgespräch zur Ursachenaufklärung
mit Experten insbesondere
aus der Lebens- und Futtermittelsicherheit,
dem Boden-
und Gewässerschutz sowie
der Altlastensanierung
findet im Oktober 2011 im Umweltbundesamt
in Berlin statt
- ein weiterer wichtiger Schritt
in der komplexen Ursachenforschung.
Der Leitfaden „Dioxin- und
PCB-Einträge in Lebensmittel
vermeiden“ steht im Internet
unter www.bmu.de/45787
zum Download bereit. Der Leitfaden
kann auch beim Bundesumweltministerium
kostenlos
bestellt werden: bmu@broschuerenversand.de bmu
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