20 Jahre Württemberger Lamm
„20 Jahre Württemberger Lamm bei der Edeka Südwest GmbH – Verantwortung für unsere Umwelt“: Unter diesem Titel stand die Diskussion im Rahmen der Regionalmesse Schön & Gut in Münsingen, zu der die Baden-Württembergische Lammfleischerzeugergemeinschaft e. V. eingeladen hatte.
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Zu den ersten Gesprächen mit der Viehzentrale Südwest GmbH sei er einfach losgefahren, was heute in einem Konzern mit 10 Mrd. Euro Umsatz und 40.000 Mitarbeitern längst nicht mehr so einfach sei, erzählte Jürgen Mäder, einer der drei Geschäftsführer von Edeka Südwest Fleisch.
Verabredet war er 2003 im Rahmen des Landwirtschaftlichen Hauptfestes mit Ulrich Rothweiler, der schon damals bei der Viehzentrale Südwest GmbH für die Lämmervermarktung zuständig gewesen sei. Lammfleisch sei in dieser Zeit hauptsächlich aus Neuseeland gekommen. Trotzdem habe man einen Markt generiert und sei seit 20 Jahren erfolgreich unterwegs.
Anstieg der Nachfrage nach Lammfleisch
Wie Ulrich Rothweiler erzählte, wurde das Lammfleisch der Schäfer im Land erstmals in den 1970er-Jahren verstärkt nachgefragt – zunächst nur saisonal, später das ganze Jahr über. Mit den Gastarbeitern, die damals nach Deutschland kamen und der verstärkten Reiselust der Deutschen in den Süden landete auch hierzulande das Lammfleisch immer öfter auf dem Speiseplan. Rothweiler hatte damals schon die ersten Reisen organisiert in Länder, wo man sich Schafhaltung anschauen konnte. Es wurden Erzeuger und Schlachthöfe besucht. „18.000 Lämmer im Jahr wie bei uns, dies machten die Iren in 14 Tagen. Da war schnell klar, dass in Irland das Schaffleisch einen ganzen anderen Stellenwert hat“, so Rothweiler.
Vermarktung mithilfe der MBW und CMA
Die drei Väter des Württemberger Lamms seien Bernd Hermann von der Frisch Lamm GmbH in Stuttgart, Ulrich Rothweiler, und Bruno Krieglstein vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR). Krieglstein, beim MLR Leiter des Referats Vermarktung, Marketing, Ernährungswirtschaft, war damals für die Marketinggesellschaft Baden-Württemberg mbH (MBW) tätig, als Rothweiler und Hermann wegen der Lammfleischvermarktung erstmals bei ihm anklopften. Mithilfe der damals noch existierenden CMA (Centrale Marketinggesellschaft der Deutschen Agrarwirtschaft) wurde das Projekt aus der Taufe gehoben. „Zunächst sind wir mit der Fleischerinnung gestartet, haben dann aber schnell gesehen, dass die Edeka als großer Lebensmitteleinzelhändler der bessere Partner ist“, erinnerte Krieglstein an die Anfänge.
Produkte aus der Region
Heute zählt die Erzeugergemeinschaft Württemberger Lamm 135 Mitglieder, darunter 32 Jungschäfer und 80 Betriebe. Nach dem Start mit halben Schlachtkörpern, grob zerlegt, hat Edeka seit vielen Jahren mit der Baumann GmbH & Co. KG, einem Schlacht- und Zerlegebetrieb aus Viernheim, einen starken Partner an der Seite. So sei man in der Lage, einzelne Teilstücke, wie leckere Lammkotletts, als regionales Lammfleisch in den Edeka-Märkten anzubieten. Die VZ vermarktet heute insgesamt rund 80.000 Lämmer, davon etwa 18.000 Tiere für das Qualitätsfleischprogramm.
Im Anschluss an die Diskussion bedankte sich Jürgen Mäder bei den Schäfern für die tolle Zusammenarbeit. „Das war kein Selbstläufer“, so Mäder. Sein besonderer Dank ging an Ulrich Rothweiler (63), der Ende Januar 2024 in den Ruhestand gehen wird und im Rahmen der Veranstaltung feierlich und sehr emotional von der Edeka und von der Erzeugergemeinschaft verabschiedet wurde. In der Laudatio würdigte ihn Mäder als „Mister Württemberger Lamm“ und bedankte sich für seinen unermüdlichen Einsatz für das regionale Lamm. Rothweiler kommt aus der Gemeinde Albershausen bei Göppingen und hat 1987 bei der VZ angefangen.
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