Wildberger Schäferlauf findet in diesem Jahr nicht statt
Es ist offiziell bestätigt: Der für den 17. bis 20. Juli geplante Schäferlauf in Wildberg findet 2020 zum ersten Mal seit dem zweiten Weltkrieg nicht statt. Das größte Brauchtums- und Heimatfest im Nordschwarzwald zählt natürlich auch zu den Großveranstaltungen, die laut Coronaverordnung des Bundes und des Landes bis zum 31. August untersagt sind. So bleibt uns allen nur die Vorfreude auf den Schäferlauf in zwei Jahren, vom 15. bis 18. Juli 2022.
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Die endgültige Absage des Schäferlaufs 2020 ist für alle Schäferlauffreunde vor allem aber für das Organisationsteam ein herber Schlag. Bereits seit 13 Monaten laufen die Vorbereitungen für das Wildberger Großereignis. Grundlage dafür ist ein ausgeklügelter Zeit- und Aufgabenplan. Die Stadt als Ausrichter akzeptiert die Absage des Schäferlaufs natürlich, auch wenn es schwerfällt. Aber bei erwarteten rund 25.000 Besuchern bleibt keine andere Wahl. Leider ist eine zeitliche Verlegung aus historischen Gründen nicht möglich.
Die fröhlichen Begegnungen mit den Schäfern beim Leistungshüten, die Freude mit und unter den rund 1.500 Mitwirkenden im Festzug, aber auch die Lust aufs Heimatspiel der Festspielgruppe, das Herbeisehnen des Schäfertanzes der Trachtengruppe und die allgegenwärtige Präsenz der Stadtkapelle werden fehlen. Das gilt auch für die mit viel Herz agierenden unzähligen ehrenamtlich eingesetzten Helfern. Die Absage trifft, so kann man es ohne Übertreibung sagen, das Wildberger Gemüt mitten ins Herz.
Das sagen Beteiligte zur Absage des Wildberger Schäferlaufs
Stadtschäfer Karl-Martin Bauer ist traurig über die Absage. Man habe sich schon wie immer auf das Heimatfest gefreut und war schon mitten in den Vorbereitungen. Es sei schade, doch müsse man damit leben, so Bauer, und die Entscheidung sei richtig. Auch Achim Olbrich, Dirigent der Stadtkapelle, findet es schade um ein solches „Highlight“ wie den Schäferlauf. Die Absage sei bedauerlich, das gelte für alle betroffenen Veranstaltungen wie beispielsweise auch das Frühjahrskonzert der Stadtkapelle. Dennoch hält Olbrich die Entscheidung für „nachvollziehbar“ und „absolut richtig“.
Über den Schäferlauf:
Jeweils am dritten Wochenende in geraden Jahren, also zu „Jacobi“ (auch St. Jakob; Jakobus oder Jakobstag genannt und seit dem 8. Jahrhundert nachweisbar) findet in Wildberg der Schäferlauf statt. Vier Tage lang befindet sich die Stadt im Ausnahmezustand. Festspiel, Leistungshüten, Schäferlaufmorgen am Rathaus, Festzug, der Lauf um die Schäferkrone und vieles mehr machen den Schäferlauf zu einem unvergesslichen Erlebnis.
2018 hat die Deutsche UNESCO-Kommission den Wildberger Schäferlauf in das Bundesdeutsche Verzeichnis als Immaterielles Kulturerbe aufgenommen. Diese Auszeichnung - zusammen mit den anderen Schäferlaufen in Markgröningen und Bad Urach - „adelt“ den Wildberger Schäferlauf und bestätigt seine historisch herausragende Bedeutung.
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