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Lüneburger Heide

Regionale Plattform der EU zum Wolf in der Lüneburger Heide vorzeitig beendet

Bei der regionalen Diskussionsplattform zur Koexistenz von Mensch und Wolf in Niedersachsen kam es jetzt zu einem Bruch. Da ein vertrauensvoller Umgang miteinander nicht mehr gegeben sei, sahen sich die Weidetierhalter gezwungen, unter diesen Umständen die Plattform verlassen.
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Mit Hilfe der EU-Kommission hatten Umwelt- und Landwirtschaftsministerium eine regionale Diskussionsplattform zur Koexistenz von Mensch und Wolf ins Leben gerufen. Eingeladen waren neben den Vertretern der Weidetierhalter u.a. Behörden, Natur- und Tierschutzverbände sowie Wolfsberater. Beginnend im Oktober 2019 sollte damit der Versuch unternommen werden, eine gemeinsame Position zu erreichen und Maßnahmen zum Umgang mit dem Wolf – insbesondere in der Lüneburger Heide – zu vereinbaren.

Situation in Niedersachsen

In diesem Gebiet leben 17 Wolfsrudel, fünf davon kreisübergreifend, zwei Paare und ein residenter Einzelwolf. In 2020 hat es in dem Gebiet bereits 49 Übergriffe mit 199 getöteten Tieren gegeben. Schwerverletzte und Verlammungen/Verkalbungen sind schwer verifizierbar. Gesamtsituation in Niedersachsen:

  • 26 Rudel
  • 4 Paare
  • 2 residente Einzelwölfe
  • = 32 Territorien
  • = geschätzte 350 Wölfe, die 255.550 kg Fleisch pro Jahr fressen, ausgehend von 2 kg pro Tier. (Ein erwachsener Wolf frisst ca. 3 bis 4 kg/Tag = 60 Rehe oder 16 Rothirsche im Jahr.)

Bedauerlicherweise habe sich gezeigt, dass mit einigen der Teilnehmer keine rationale Diskussion möglich war. Zwar habe es seitens der Wolfsschützer immer wieder Lippenbekenntnisse gegeben, neben dem erforderlichen Herdenschutz auch zur Entnahme von Wölfen zu stehen, wenn diese Schutzmaßnahmen überwinden. Sobald es konkret wurde, mussten die Weidetierhalter sich jedoch Ratschläge anhören, wie sie ihre Tiere noch aufwändiger einzäunen sollen. Um ihre Tiere weiterhin artgerecht auf der Weide halten zu können, haben die Weidetierhalter in den letzten Jahren mit Unterstützung des Landes große Anstrengungen beim Herdenschutz unternommen. "Wir tragen die Hauptlast, damit der Wolf als Art in Niedersachsen wieder einen Platz hat", so die Vertreter der Weidetierhalter.

Diskreditierung ist inakzeptabel

Eine Koexistenz mit dem Wolf könne es jedoch nur geben, wenn problematische Wölfe auch entnommen werden dürfen – bevor sie sich vermehren. Hier stelle sich den Weidetierhaltern die Frage: Wieviel Wolf verträgt Niedersachsen? Für die bedingungslosen Wolfsschützer hingegen seien die Weidetierhalter das Problem, kritisieren die Vertreter der Weidtierhalter.

"Wir sind verpflichtet, unsere Weidetiere der Art entsprechend zu Zäunen, damit sie nicht ausbrechen können. Das steht für uns außer Frage. Wir schützen zusätzlich unsere Tiere vor dem Eindringen des Wolfes", betonen die Weidetierhalter. Leider kommt es aus ihrer Sicht immer wieder dazu, dass Schäfer im Internet diskreditiert werden. Dies sei nicht mehr akzeptabel!  Einer vertrauensvollen Diskussion sei durch solches Verhalten jede Grundlage entzogen. "Wir Weidetierhaltervertreter bedauern, dass wir unter diesen Umständen die Plattform verlassen mussten."
 

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