BDZ-Jahresrückblick
Liebe Ziegenhalterinnen, liebe Ziegenhalter, ich wünsche Ihnen zum Jahresende
als Vorsitzende des Bundesverbandes
Deutscher Ziegenzüchter
(BDZ) persönlich
sowie im Namen aller Vorstandsmitglieder
und der Geschäftsstelle
ein gesegnetes
Weihnachtsfest und für das
neue Jahr 2009 persönliches
Wohlergehen und viel Erfolg
im Betrieb.
- Veröffentlicht am
Die Mitgliederversammlung
liegt nur wenige Woche zurück,
in der wir über die Aktivitäten
im abgelaufenen Jahr berichtet
haben und auch auf einen positiven
Jahresabschluss zurückblicken
konnten.
Leider hat uns im letzten
Jahr unser hochgeschätztes
BDZ-Vorstandmitglied Ulrich
Hoffmann nach langer schwerer
Krankheit für immer verlassen.
Wir werden ihn in ehrender
Erinnerung erhalten.
Seine Nachfolge im BDZ-Vorstand
hat der Berufsziegenhalter
Joachim Kamann aus Baden-
Württemberg übernommen,
der einstimmig von der
Mitgliederversammlung in dieses
Amt gewählt wurde.
Als erfreulich lässt sich sicherlich
vermelden, dass sich
im Gegensatz zu negativen
Strukturentwicklungen in anderen
Tierhaltungen die Ziegenhaltung
weiterhin im Aufwind
befindet. Im Vergleich
zum Vorjahr sind beispielsweise
die Schlachtzahlen um 7 %
auf 25 400 Tiere gestiegen.
Schätzungsweise werden im
gesamten Bundesgebiet rund
180 000 Ziegen gehalten.
Als Erfolg können wir ebenfalls
vermelden, dass wir gemeinsam
mit der Vereinigung
Deutscher Landesschafzuchtverbände
(VDL) frühzeitig die
verpflichtende Impfung gegen
Blauzungenkrankheit als einzige
Möglichkeit zum Schutz unserer
Tiere angesehen und auch
verbandspolitisch eingefordert
haben. Als Ergebnis unserer
hartnäckigen Verhandlungen
konnten wir erreichen, dass eine
flächendeckende Impfung
im Jahr 2008 so frühzeitig vorgenommen
werden konnte,
dass es im Vergleich zum Jahr
2007 nur zu wenigen Krankheitsfällen
gekommen ist. Doch
das Thema ist noch nicht ausgestanden.
Auch für das Jahr
2009 wird gegen BTV 8 wieder
verpflichtend zu impfen sein.
Der Erreger BTV 1 wurde bedauerlicherweise
bereits in
Frankreich festgestellt und hat
sich dort weiter ausgebreitet.
Bundesregierung sowie Landesregierungen
haben sich derzeit
gemeinsam darauf verständigt,
nicht gegen BTV 1 zu impfen,
da der Erreger durch eine
verpflichtende Impfung in
Frankreich bekämpft wird und
daher zu erwarten ist, dass es
nicht zu einer Einschleppung
nach Deutschland kommen
wird. Wir haben hier gegenüber
der Bundesregierung und
den Ländern den warnenden
Finger gehoben.
Ähnlich wie auch die VDL
setzen wir uns nachdrücklich
dafür ein, dass für die Seuchenbekämpfung
die früher angewandte
Bestandskennzeichnung
als effizientes Verfahren
angesehen wird. Hier bedarf es
der Änderung einer entsprechenden
EU-Verordnung aus
dem Jahr 2004. Diese Herausforderung
wird uns sicherlich
im neuen Jahr 2009 in besonderer
Weise beanspruchen.
Ein großes Problem hat uns
im letzten Jahr auch die Lehrund
Versuchsziegenherde auf
Haus Riswick beschert. Die Beschlussfassung
der Landwirtschaftskammer
Nordrhein-
Westfalen, die Lehr- und Versuchsziegenherde
und insbesondere
auch die Lehrkäserei
als nationale und internationale
hoch angesehene Einrichtung
aufzugeben, hat uns sehr
betroffen gemacht.
In zwei Gesprächen mit dem
Kammerpräsidenten Theo Frizen
sowie Mitarbeitern der
Landwirtschaftskammer wurde
dieses Thema intensiv erörtert.
Es wird sich zeigen, wohin die
Reise geht. Derzeit ist zu befürchten,
dass tatsächlich die
Einrichtung auf Haus Riswick
geschlossen wird. Für mich ist
es unbegreiflich, wie eine derartige
Marktnische so leichtfertig
aufgegeben werden kann.
Stolz bin ich darauf, dass wir
nach wie vor alljährlich durch
das BMELV Züchterprämien für
hervorragende Zuchtarbeiten
erhalten. Diese Auszeichnung
wird nicht nur für hervorragende
züchterische Leistungen,
sondern auch zum Erhalt tiergenetischer
Ressourcen zur
Verfügung gestellt. Hier gilt
dem BMELV ebenso wie dem
BLE ein ganz besonderes Wort
des Dankes.
Unter dem Motto „Ziegen im
Aufwind“ ist es unser Ziel, gemeinsam
mit allen Vorstandsmitgliedern
und den BDZ-Mitgliedsverbänden,
für deren
sehr gute Zusammenarbeit ich
mich ganz herzlich bedanken
möchte, die anstehenden Herausforderungen
erfolgreich zu
meistern.
Ihre Ulrike Höfken
Ihre Ulrike Höfken
Zu diesem Artikel liegen noch keine Kommentare vor.
Artikel kommentierenSchreiben Sie den ersten Kommentar.