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Wolf im Fokus | Umweltministerkonferenz in Bad Dürkheim

Kein "Weiter wie bisher"

Anlässlich der Umweltministerkonferenz, die vom 5. bis 7. Juni 2024 im rheinland-pfälzischen Bad Dürkheim stattfindet, haben Vereine und Verbände aus der Landwirtschaft und der Weidetierhaltung, aber auch Bürgerinitiativen, gegen die Wolfspolitik in Deutschland demonstriert: Ein "Weiter wie bisher" dürfe es nicht mehr geben.

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FDS
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Sämtliche Vorstöße zum Schutz der Weidetiere seien de facto gescheitert. Darüber hinaus seien die empfohlenen Schutzmaßnahmen ebenfalls als gescheitert zu bezeichnen. Rund 25 Prozent aller erfassten Wolfsübergriffe finden nach Aussage von Wendelin Schmücker, Vorsitzender des Fördervereins der Deutschen Schafhaltung und Initiator der Demonstration trotz ausreichender Schutzmaßnahmen statt. Das zeige auch der Blick in die Statistiken der Bundesländer.

"Und hier sind noch nicht einmal die Fälle berücksichtigt, die aufgrund fragwürdiger Praxis bei der DNA-Feststellung Hunden oder Füchsen in die Schuhe geschoben werden!“, so Schmücker. 

Überarbeitung des Bundesnaturschutzgesetzes

„In Deutschland bedarf es einiger Gesetzesänderungen, um wie bei unseren europäischen Nachbarn in Österreich oder Schweden zum Schutz der artgerechten Haus- und Weidetierhaltung agieren zu können", ergänzt Lars Eric Broch, Vorsitzender des Vereins Weidezone Deutschland. Es müsse Schluss sein mit dem Pingpong-Spiel der Zuständigkeiten zwischen Ländern, Bund und EU. Das Bundesnaturschutzgesetz müsse umfassend überarbeitet werden – denn ansonsten sei es für den deutschen Weidetierhalter unerheblich, ob auf Ebene der Berner Konvention oder der EU der Schutzstatus des Wolfes gesenkt werde.

Einigkeit besteht zwischen Schmücker und Broch dahingehend, dass die Regularien der FFH-Richtlinie bereits jetzt etliche Möglichkeiten bieten, um die dringlichsten Probleme der Haus- und Weidetierhalter zu lösen, diese jedoch aufgrund der deutschen Rechtslage gar nicht umgesetzt werden können.

„Wir werden in den kommenden Monaten genau beobachten, wie sich die Bundesregierung in den von uns angesprochenen Problembereichen bewegt. Als tatsächliche Praktiker sind wir stets gesprächsbereit und willens, an konstruktiven Lösungsansätzen mitzuarbeiten. Doch nach dem heutigen Tage sollte allen Beteiligten klar sein: Es muss zeitnah etwas geschehen“, erklärt Wendelin Schmücker abschließend.

Die Teilnehmer der Demonstration nahmen teils lange Anreisen auf sich und kamen vom Alpenrand und von der Nordseeküste auf den Bad Dürkheimer Schlossplatz, um ihren Unmut über die deutsche Wolfspolitik kundzutun. 

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