Forderung zu mehr Sachlichkeit
Zum Tag des Wolfes am 30. April appelliert der Naturschutzbund Deutschland (NABU) an Politik und Medien, sachlich und lösungsorientiert mit dem Thema Wolf umzugehen. Anstelle aufgeregter Stimmungsmache müsse mehr über die tatsächlichen Probleme und deren Lösungen diskutiert werden, so NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.
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Nach Ansicht des NABU werde die aktuelle politische Debatte auf EU-Ebene zum Schutzstatus von Wölfen - im Vorfeld der EU-Wahlen am 9. Juni 2024 - nicht immer sachlich geführt. Laut einer Pressemitteilung des NABU werde suggeriert, dass der Herdenschutz durch einen einfacheren und häufigeren Abschuss von Wölfen erleichtert würde und so falsche Hoffnungen auf vermeintlich einfache Lösungen erzeugt würden.
NABU setzt auf Herdenschutz
Zudem werde nach Ansicht des NABU eine Bejagung den Herdenschutz nicht ersetzen können, da auch einzelne Wölfe eine Gefahr für ungeschützte Weidetiere darstellten. Die Entnahme einzelner Wölfe, die den Herdenschutz überwunden haben, sei daher der richtige Weg und rechtlich bereits vorgesehen. Der NABU appelliere daher an Politik, Medien und Landnutzerverbände, den Fokus auf die Unterstützung der Weidetierhaltung im Herdenschutz zu lenken, statt sich nur auf den Abschuss von Wölfen zu versteifen.
Die Weidetierhaltung sei unersetzbar für den Erhalt vieler Kulturlandschaften und den Artenschutz. Sie müsse – auch und besonders abseits des Themas Wolf – gefördert werden, so das Statement des NABU.
Kontrollierter Abschuss muss möglich sein
Anlässlich des "Tag des Wolfes", den der NABU 2013 übrigens selbst ins Leben gerufen hat, hat der Naturschutzbund eine Umfrage beim Meinungsforschungsinstituts Forsa in Auftrag gegeben. Demnach sei die Akzeptanz des Wolfes in der Bevölkerung trotz seines inzwischen nahezu bundesweiten Vorkommens tendenziell immer noch positiv. Dabei gibt es allerdings regionale Unterschiede.
In Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern meinen überdurchschnittlich viele Befragte, dass die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland Risiken birgt und erwarten außerdem eher einen wirtschaftlichen Nachteil durch die Rückkehr des Wolfes als die Befragten aus den restlichen Bundesländern. In den genannten Bundesländern sind jeweils etwa 80 Prozent der Befragten der Ansicht,dass einzelne Wölfe, die Probleme verursachen, notfalls getötet werden müssen.
Die Umfrage zum Download gibt es unter: www.nabu.de/tdw2024
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