Tiergerechte Ernährung und mutterlose Lämmeraufzucht
Wie sieht die bedarfsgerechte Fütterung hochleistender Milchziegen aus und welche Auswirkungen hat die mutterlose Aufzucht auf das Verhalten von Ziegenlämmern? Im Rahmen eines Projektes in ökologisch wirtschaftenden Betrieben soll diesen Fragen nachgegangen werden.
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Im Bereich der Weidehaltung werden in diesem Projekt Fragen wie die Futteraufnahme auf der Weide, der zu unterstellende Energiebedarf sowie die Bewegungsaktivität der Tiere auf der Weide untersucht und diese Größen mit Ziegen in der Stallhaltung verglichen. Wissenschaftliche Grundlagen zur Sicherstellung des Energiebedarfs laktierender Ziegen auf der Weide fehlen bisher weitgehend.
Indikatoren für das Verhalten im Stall
Zusätzlich wird auf 20 Praxisbetrieben eine Übersicht zur Fütterungssituation erstellt. Durch die besonders hohe Futterkonkurrenz bei Ziegen hängt diese entscheidend von der Gestaltung des Fressplatzes im Stall ab. Die Auswirkungen der Fressplatzgestaltung und des Fütterungsmanagements auf das Sozial- und Futteraufnahmeverhalten sowie die Kondition der Tiere werden deswegen auf den beteiligten Praxisbetrieben untersucht.
Auf denselben Betrieben werden die Futter- und Nährstoffaufnahme und die Leistung der Herde erfasst. Es werden einfache tierindividuelle Indikatoren zur Fütterung überprüft. Die Daten erlauben auch eine Evaluierung der Passgenauigkeit der aktuellen Versorgungsempfehlungen für Ziegen im ökologischen Landbau.
Für die Verbraucherakzeptanz und die Optimierung der Tiergerechtheit der Haltung kann eine Lämmeraufzucht mit Kontakt zum Muttertier zum starken Qualitätsmerkmal eines Betriebes werden. Daher sollen in dem Projekt auch – neben den unmittelbaren Vorteilen für das Lamm - Auswirkungen einer solchen Aufzucht auf das Soziale Lernen der Tiere und den Funktionskreis Ernährung untersucht werden. Ein besonderes Augenmerk soll teilprojektübergreifend auf tierbasierten Indikatoren liegen, die Entscheidungen beim Management der Tiere erleichtern bzw. unterstützen.
Projekt mit nachhaltigen Ergebnissen
Das Projekt leistet somit in verschiedenen Bereichen (Energiebudget, Weidenutzung, Fressplatzgestaltung, Lämmeraufzucht) Beiträge zur Weiterentwicklung der Milchziegenhaltung im ökologischen Landbau.
Die Förderung des Projektes, das bis zum 30. September 2026 läuft, erfolgt aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL).
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