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Gerichtsbeschluss

Schäfer empört über Maulkorb für Herdenschutzhunde

Die Schäfer sind empört über den Gerichtsbeschluss des nordrhein-westfälischen Oberverwaltungsgerichts. Die Vorsitzende der Schafzüchtervereinigung, Ortrun Humpert, selbst Züchterin von Herdenschutzhunden, hat darauf öffentlich reagiert.

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Maremmano-Herdenschutzhund
Maremmano-HerdenschutzhundOrtrun Humpert
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In einem für fachgechten Einsatz von Herdenschutzhunden nicht repräsentativen Einzelfall hat das OVG Münster ein fatales Signal gesetzt, das für alle Hundegegner zum Präzedenzfall werden kann. Hiernach sollen Herdenschutzhunde von 22 bis 6 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen zusätzlich von 13 bis 15 Uhr nicht bellen. Gegebenenfalls aufgestallt werden. Falls artgerecht und mit Schutzfunktion, mit der jeweiligen Herde, die irgendwo in der näheren oder weiteren Umgebung die Landschaft pflegt?

Naturschutzgebiete in Wolfsgebieten zukünftig nicht mehr an Wochenenden... Und da wir immer hin und herziehen müssen, am besten gar nicht mehr. Wer braucht schon bedrohte Pflanzen- und Tierarten? Den Wolf, ja, der breitet sich aus, und gegen ihn darf man nichts unternehmen, auch wenn er Tiere angreift. Zäune bauen, ist erlaubt. Vielfach sinnlos, bei springende Wölfen ohnehin.

Neuerdings haben sich in etlichen Regionen die Wölfe angewöhnt, die Herden aus den Nachtpferchen zu drücken. Da helfen nur noch Hunde. Jene Hunde, die man den Tierhaltern seit Jahren anempfiehlt. Erst seitens der wolfsbefürwortenden Gruppen, dann seitens der Regierungen. Als "einfache" Lösung, die es noch nie war, weil nicht jeder Betrieb geeignet ist. Weil es rechtliche Grauzonen gibt. Weil Anwohner sich beim Ordnungsamt beschweren können, wenn das Gebell sie stört. Uvm.

Der Schutz unserer Weidetiere ist für uns allerdings verpflichtend - mit all den nicht greifenden Maßnahmen zu oft nicht mehr machbar. Nun nimmt man uns das einzige wirksame Instrument: Hunde, die nicht bellen, warnen nicht. Das erzwingt genau die Kämpfe, die keiner will. Herdenschutzhunde, die separat eingesperrt sind, können nicht schützen und verlieren ihren Sozialverband, die Herde. Eingesperrte Herden können keine Biotoppflege leisten.

Immer mehr Betriebe müss(t)en Herdenschutzhunde einsetzen. Die Anschaffung wird in Wolfsgebieten gefördert, auch Unterhalt in einigen Ländern. Sachkundenachweise und Zertifikate sind für geförderte Herdenschutzhunde Voraussetzung. Es gibt auch viele gute Herdenschutzhunde, die ungefördert tolle Arbeit leisten.

Wessen Job die Bewachung von für die Gesellschaft arbeitenden Weidetieren ist, hat zu schweigen.

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