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Blauzungenkrankheit - Stand 7.10.2023

Neue Informationen

Nachdem Anfang September die ersten Fälle der Blauzungenkrankheit in den Niederlanden bestätigt wurden, breitet sich die Krankheit mit der gefürchteten Geschwindigkeit aus. Stand 7. Oktober 2023 sind einige Ausbrüche nur noch ca. 10 km von der Grenze nach Nordrhein-Westfalen entfernt!

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NVWA
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Eine aktuelle Karte der Verbreitung der Blauzungenkrankheit in den Niederlanden veröffentlicht und aktualisiert die Niederländische Behörde für die Sicherheit von Lebensmitteln und Konsumgütern (Nederlandse Voedsel- en Warenautoriteit, NVWA). Die Behörde untersteht dem niederländischen Landwirtschaftsministerium.

Die NVWA gibt die Gesamtzahl der Blauzungenkrankheit (BTV)-Infektionen am 6. Oktober 2023 mit 812 positven Fällen an. Die Ausbreitung erfolgt Richtung Westen.

Das aktuelle Seuchengeschehen wird in Deutschland vom Friedrich-Löffler-Institut (FLI) verfolgt. Auch hier gibt es eine Karte, die für Deutschland aktualisiert wird.

Die wichtigsten Fakten:

  • Beim dem BTV-Ausbruch in den Niederlanden handelt es sich um den Serotyp 3. (Beim letzten Seuchenzug in den Jahren 2006 bis 2009 handelte es sich in Deutschland um die Serotypen 4 und 8.)
  • Gegen den Serotyp 3 gibt es KEINEN zugelassenen Impfstoff!
  • Die Krankheit ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Informieren Sie Ihren Tierarzt, wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Tiere an BTV erkrankt sein könnten.
  • BTV ist eine Viruserkrankung (Blauzungenvirus), die bei Schafen, Ziegen und anderen Wiederkäuern auftreten kann.
  • Die zunächst gefährdeten Bundesländer sind Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz.
  • Die Inkubationszeit beträgt 7 bis 14 Tage
  • Das Blauzungenvirus wird durch Mücken der Gattung Culicoides aus der Familie der Gnitzen übertragen.
  • Die Blauzungenkrankheit ist keine Zoonose und kann NICHT von Tieren auf Menschen übertragen werden.
  • BTV ist NICHT von Tier zu Tier übertragbar! Ein krankes Tier steckt also nicht andere Tiere in der Herde an.
  • Die in Deutschland zugelassene Impfung gegen BTV 4 und 8 schützt NICHT gegen BTV 3.

Symptome:

Die NVWA informiert über die möglichen Symptome, die auftreten können.

  • Nur bei sehr kranken Tieren färbt sich die Zunge blau.
  • Hohes Fieber
  • Übermäßiger Speichelfluss, Sabbern
  • Schwellung des Kopfes, einschließlich Zunge und Lefzen
  • Schmerzen und Entzündung des Kronrandes in der Nähe der Hufe
  • Tiere fressen nicht mehr
  • Häufiges Hinlegen
  • Lahmheit
  • Stehen mit rundem Rücken, um die Schmerzen in den Beinen zu lindern

Infolge dieser Symptome können die Tiere verenden. Schafe sind von der Krankheit besonders betroffen.

Was kann man tun?

Wie schon beim damaligen Blauzungenverlauf ist es auch diesmal so, dass man aufgrund der nicht vorhandenen Impfung gegen den Serotyp 3 nur sehr begrenzte Möglichkeiten hat, seine Tiere zu schützen.

  • Einsatz von Repellentien, um die Gnitzen von den Tieren fernzuhalten: Pyrethroide wie z.B. der Wirkstoff Deltamethrin sollen einen gewissen Schutz gegen Gnitzenbefall bieten. Der Wirkstoff ist in den bekannten Mitteln gegen Außenparasiten beim Schaf enthalten. Fragen Sie Ihren Tierarzt!

Die derzeit sommerlichen Temperaturen fördern den Flug der Gnitzen und die weitere BTV-Ausbreitung. Erst kühlere Temperaturen und Nachtfröste würden das BTV-Geschehen verlangsamen.

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