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Rheinland-Pfalz

Projekt "Neue Hirtenwege im Pfälzerwald" vorgestellt

Schafe tragen in ihrem Fell so manches Samenkorn von einer Weide zur nächsten und helfen mit, die Artenvielfalt zu erhöhen und Kulturlandschaften zu erhalten. Zwei wichtige Gründe, um alte Zugstrecken der Schäfer zu erhalten und neue Wege zu schaffen. Das chance.natur-Projekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“ in Trägerschaft des Bezirksverbandes Pfalz hat sich diesem wichtigen Thema angenommen.

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Wanderschäfer Christian Ruther aus Eußerthal
Wanderschäfer Christian Ruther aus EußerthalBiosphärenreservat/Marstaller
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"Aus dem Mittelalter sind Wanderschäfer-Strecken quer durch Europa bekannt. Oft denkt man dabei an den Mittelmeer- und Alpenraum, aber auch in unseren Breiten hat die Schäferei eine lange Tradition. Heutzutage entdecken wir deren Wert für den Erhalt unserer Kulturlandschaften und die Artenvielfalt wieder. Wie so oft: Es lohnt ein Blick zurück, wie’s früher war“, so Landrat Dietmar Seefeldt, zum derzeitigen Status des Projektes im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft und Weinbau des Landkreises Südliche Weinstraße. 

In der ersten Projektphase (2017-2022) war ein Pflege- und Entwicklungsplan erstellt worden, berichtete der Projektleiter Helmut Schuler den Ausschussmitgliedern. Detailliert sind dabei sowohl Biotoptypen wie wertvolle Feuchtwiesen in den Talauen, Streuobstwiesen oder Weinbergsbrachen als auch geschützte Arten, zum Beispiel Orchideen, auf einer riesigen Fläche von über 8300 Hektar erfasst worden.

Zudem hat das Projekt Hirtenwege, auf denen aktuell schon Herden getrieben werden und solche Strecken, auf denen künftig Wanderschäferei betrieben werden könnten, zusammengestellt und visualisiert.

Vernetzung isolierter Biotope durch Viehtrieb geplant

„Wir wollen einen Biotop-Verbund hinkriegen, um die bisher isolierten Biotope zu vernetzen und die biologische Vielfalt im Pfälzerwald zu erhöhen. Über den Viehtrieb kann das gelingen“, zeigte Schuler auf. „Es ist eine Chance für Natur, Mensch und Kultur.“

Zudem hält das Großprojekt eine ganze Fülle von Maßnahmen wie Erstentbuschungen, Maßnahmen im Bereich Streuobst, Amphibienschutz, zum Schutz von seltenen Schmetterlingen, zur Neophytenbekämpfung etc. bereit.

Der Ausschuss diskutierte im Anschluss an die Projektvorstellung rege über die Chancen des Vorhabens, dessen Umsetzung demnächst beginnen soll. Unter anderem ging es darum, wie auch stark verbuschte Hänge oder Trockenmauern einbezogen werden können, ob es überhaupt genügend Schäfer sowie Schafe gibt und wie das Folgemanagement nach Abschluss des Großprojekts aussehen könnte.

Klar wurde: Neue Hirtenwege im Pfälzerwald könnten auf vielen Ebenen ein Gewinn sein, auch für die Südliche Weinstraße.

Der Bezirksverband Pfalz ist Träger des Naturschutzgroßprojektes „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“. Fördermittelgeber des Projektes sind die Umweltministerien des Bundes und des Landes Rheinland-Pfalz.

Alle Informationen zu dem Projekt können Sie auf www.hirtenwege-pfaelzerwald.de nachlesen.

 

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