Verhaltene Ernteprognose 2023
Aufgrund der Dürrelage in den vergangenen fünf Wochen, wo es mancherorts gar nicht oder nur sehr wenig geregnet hat, benötigen alle Kulturen dringend Niederschläge. Insgesamt geht der Ausschuss Pflanze im Landvolk Niedersachsen von einer durchschnittlichen Ernte aus - alles steht und fällt mit dem Regen.
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Die Trockenschäden auf dem Acker sind sichtbar – je nach Region mal mehr, mal weniger. Kulturen, die im Herbst in die Erde gekommen sind, wie Winterweizen und -gerste sowie Winterraps hatten relativ gute Startbedingungen. Trotzdem leidet jetzt insbesondere der Weizen unter der seit Mitte Mai anhaltenden landesweiten Trockenheit.
Sollte es nicht mehr ausreichend regnen, drohen Ertragseinbußen bei den wichtigen Kulturen wie Winterweizen, Wintergerste und Sommergetreide. Denn auch alles, was im Frühjahr gesät wurde, wie Hafer, Mais und Zuckerrüben steht bisher zwar gut, zeigt aber, insbesondere auf den sandigen Standorten auch schon Trockenschäden.
Seit vier Wochen beregnen die Landwirte in den Beregnungsregionen Lüneburger Heide und Emsland ihre Felder mit Kartoffeln, Rüben, Weizen und Wintergerste. „Die Verdunstungsrate ist mit 6 bis 7 Millimeter pro Tag riesig“, schildert Kreislandwirt und Vorsitzender des Bauernverbandes Nordostniedersachsen, Thorsten Riggert. Er schätzt, dass die Gerste-Ernte mit 5 bis 6 Tonnen pro Hektar (t/ha) niedriger ausfallen wird als im vergangenen Jahr mit 6 bis 7 t/ha.
Heupreise steigen - Futtermangel befürchtet
Unsicher ist sich die Expertenrunde, ob der hoffentlich kommende Niederschlag noch für gute Erträge beim Weizen, der sich aktuell in der Kornfüllungsphase befindet, sorgen werde. Bei Wintergerste und Roggen hingegen wird Regen kaum noch Auswirkungen haben, sodass einige Landwirte ihren Roggen bereits gehäckselt und der Biogasanlage zugeführt haben.
Auch die Heupreise haben auf die Trockenheit bereits reagiert und sind im Juni gestiegen. Zwar war der Aufwuchs für den ersten Schnitt in den meisten Regionen gut und die Heupreise gaben deshalb deutlich nach. Doch mehrere Wochen Hitze und Trockenheit haben die Lage erheblich verändert.
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