CDU/CSU Antrag zur Bejagung des Wolfes gescheitert
Am Mittwoch, dem 26. April 2023, hat die CDU/CSU-Fraktion ihren Antrag zur Regulierung des Wolfsbestandes im Deutschen Bundestag zur Abstimmung gestellt und ist gescheitert. In namentlicher Abstimmung votierten 407 von 670 Abgeordneten gegen die Vorlage, 254 stimmten dafür.
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In dem Antrag sollte die Bundesregierung aufgefordert werden, dem Erhaltungszustand des Wolfes unverzüglich zu definieren und auf dieser Basis ein effektives Wolfmanagement nach dem Vorbild anderer EU-Mitgliedstaaten wie etwa Schweden einzuführen.
Dazu zählen sollten die Schaffung vereinfachter Möglichkeiten für eine rechtssichere Wolfsentnahme, die Einrichtung wolfsfreier Zonen und die Aufnahme des Wolfs in den Katalog der jagdbaren Arten.
Wolf ins Jagdrecht aufnehmen
Dazu erklärten die umweltpolitische Unionssprecherin Dr. Anja Weisgerber und der zuständige Unionsberichterstatter Klaus Mack:
Anja Weisgerber: „Die Bundesumweltministerin muss endlich aufhören mit der romantischen Verklärung von Wolf und Bär. Große Raubtiere sind für Menschen und Nutztiere gefährlich. Die Populationen von Wölfen wachsen ungebremst.
Aktuell leben 1.500 bis 2.700 Wölfe in Deutschland. 2021 wurden rund 3.500 Nutztiere von Wölfen getötet. Das sind die Fakten. Da hilft nur die Jagd, um die Bestände zu kontrollieren. Die Bundesumweltministerin darf die Menschen im ländlichen Raum nicht im Stich lassen.“
Klaus Mack: „Wir wollen die bereits bestehenden rechtlichen Möglichkeiten zur Regulierung des Wolfsbestandes umfassend ausschöpfen. Mit 1.500 bis 2.700 Wölfen im Land ist der günstige Erhaltungszustand gegeben. Die Bundesregierung muss das endlich der EU melden. Denn nur so kann Brüssel den Schutzstatus herunterstufen. Und nur so kann der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden.
Das Leid von Schafen, Ziegen und anderen Weidetieren, aber auch die Hilferufe von Weidetierhaltern, deren Tiere in Gefahr sind, dürfen nicht länger ignoriert werden.“
Bis zur Sommerpause erste Schritte zu erwarten
FDP-Obfrau Judith Skudelny bescheinigte der Union, ihr Antrag sei inhaltlich sehr gut. Er sei jedoch überflüssig, weil die Ampelkoaltion längst an dem Thema arbeite. Die FDP-Politikerin kündigte an, dass die Koalition ein europarechtskonformes Wolfsmanagement einführen werde. Erste Schritte dazu würden bis zur Sommerpause unternommen.
Der Vorsitzende des Umweltausschusses, Harald Ebner warnte in der Debatte vor falschen Erwartungen. Der „schnelle Ruf nach der Waffe“ werde das Problem der Wolfsrisse ebenso wenig lösen wie wolfsfreie Zonen. Nötig seien europarechtskonforme Lösungen und ein wirksamer Herdenschutz. „Abschuss ist keine Lösung“, sagte SPD-Berichterstatterin Dr. Lina Seitzl. Sie wies darauf hin, dass eine Bestandsbegrenzung nicht vor Wolfsrissen schütze.
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