Erhalten Deichschäfereien in Zukunft Ausgleich für Gänsefraßschäden?
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat den Deichschäfern Unterstützung bei Entschädigungen für Gänsefraßschäden in Aussicht gestellt. Landvolk-Vizepräsident Manfred Tannen begrüßt die signalisierte Unterstützung auch über EU-Vogelschutzgebiete hinaus.
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Bislang bietet das Land Landwirten mit Unterstützung der EU in den Hauptgebieten der Gänserast in EU-Vogelschutzgebieten einen finanziellen Ausgleich für Fraßschäden an - die Deichflächen, auf denen die Schafe weiden, sind aber nicht Teil der Schutzgebiete. Die Deichschäfer können daher bislang keine Ansprüche geltend machen.
Wichtiger Schritt in die richtige Richtung
„Die Populationen und die Ernteeinbußen durch Fraßschäden nehmen von Jahr zu Jahr immer weiter zu. Wir haben hier eine ähnliche Problemlage wie beim Wolf. Auch bei den Gänsen stellen wir die Frage, ob diese Tiere vor dem Hintergrund ihrer Arterhaltung wirklich noch so streng geschützt werden müssen", so Tannen. Er wertet den Impuls von Umweltminister Meyer, den Ausgleich auch an Deichschäfereien zu zahlen, als weiteren Schritt in die richtige Richtung.
Der Landvolk-Vizepräsident gibt aber auch zu bedenken: „Die erfolgten Zahlungen reichen in ihrer Höhe noch nicht zum vollständigen Schadensausgleich aus. Wir können durch das Rastspitzenmanagement die Schäden pro Hektar mittlerweile ziemlich genau beziffern, sowohl auf Acker-, als auch auf Grünland.“
Forderung nach passgenauen Entschädigungen
Mit einer passgenauen Form der Abrechnung könnte die Regulierung der tatsächlichen Schäden leichter werden. Bislang werden die Landwirte für „die Folgen der Ansammlungen von Gänsen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen“, so heißt es beim Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), mit mehr als 8 Millionen Euro insgesamt im Jahr entschädigt.
Für knapp 30.000 Hektar wurden für Schäden auf Acker- und Grünlandflächen in Niedersachsen zuletzt Ausgleichszahlungen angewiesen. Den Schadensersatz auch auf Flächen außerhalb der Vogelschutzgebiete auszuweiten, so wie Minister Meyer es jetzt angekündigt hat, entspricht einer langjährigen Forderung des Landvolks Niedersachsen.
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