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Mecklenburg-Vorpommern

Wolf breitet sich weiter ungehindert aus

Das Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern hat am 18. November 2022 eine Pressemeldung zum aktuellen Stand des Wolfsmonitorings veröffentlicht. Darauf hat der Landesschaf- und Ziegenzuchtverband Mecklenburg-Vorpommern jetzt reagiert.

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Im Ergebnis des Wolfsmonitoringjahres 2021/2022 hat sich die Zahl der Wolfsrudel in Mecklenburg-Vorpommern von 15 auf 18 erhöht, die Zahl der Wolfspaare von 2 auf 6 und die der territorialen (sesshaften) Einzelwölfe von 3 auf 4.

Belastung ist jetzt schon enorm hoch

Die Vorsitzende des Landesschaf- und Ziegenzuchtverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Susanne Petersen, sagt dazu: "Minister Backhaus hat Recht, wenn er sagt, ,die Zuwachsrate beim Wolfsbestand liegt innerhalb unserer Erwartungen'. Seit Jahren ist bekannt, dass sich die Wolfspopulation in Deutschland jährlich um bis zu 30 Prozent erhöht. Wenn der Minister sagt, es sei damit zu rechnen, dass in den kommenden Jahren verstärkt auch Gebiete mit kleinen Waldflächen dauerhaft besiedelt würden, dann stellt sich für noch mehr Schaf- und Ziegenhalter im Land die Frage, wie sie ihre Tiere vor Angriffen schützen können und ob ein ausreichender Schutz für sie überhaupt leistbar ist. Der vom Land angebotene finanzielle Ausgleich von Schäden und Schutzmaßnahmen mindert zwar den finanziellen Schaden. Arbeitswirtschaftlich und emotional sind aber schon jetzt selbst schlagkräftige Betriebe über ihre Grenzen hinaus belastet."

Über den Wolf hinaus denken

Der Minister will zum wiederholten Mal auf der Umweltministerkonferenz aktiv werden, weil man das den Weidetierhaltern schuldig sei. "Es geht aber nicht nur um uns Weidetierhalter! Es muss endlich ganzheitlich herangegangen und das beweidete Grünland als einzigartiges und unersetzbares Ökosystem mit immenser Artenvielfalt betrachtet werden. Diesen Lebensraum vieler Arten der uneingeschränkten Vermehrung einer einzigen Art zu opfern, ist fahrlässig!", betont Susanne Petersen.

Die Politik müsse sich der Verantwortung für die Abwägung ihrer Aufgaben stellen, statt sehenden Auges den Rückgang eines gesamten Ökosystems zugunsten des Selbstläufers „Wolf“ in Kauf zu nehmen. Es gehe nicht um Bekämpfung oder Ausrottung des Wolfes, sondern darum, die Koexistenz möglich zu machen.

FFH-Richtlinie anpassen

"Wir fordern den Minister auf, weiter darauf hinzuarbeiten, dass die Einstufung der Wolfspopulation nach FFH-Richtlinie den Tatsachen angepasst wird", so die LSZV-Vorsitzende in der Pressemeldung. "Alle Bekenntnisse der Politik verlieren ihre Glaubwürdigkeit, wenn nicht weitere Maßnahmen ergriffen werden. Dazu gehört konkret die Entnahme von übergriffigen Wölfen. Das EU-Recht bietet diese Möglichkeit! Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern ist dringend aufgefordert, diese auszuschöpfen."

Die Pressemeldung des Ministeriums finden Sie hier.

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