DVL stellt Grundkonsens „Weidetierhaltung und Wolf“ vor
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) stellt einen Grundkonsens „Weidetierhaltung und Wolf“ vor. Landwirtschaft, Naturschutz und Politik sind im DVL gleichberechtigt organisiert. Trotz konträrer Grundhaltung zu dem Thema haben die Akteure im DVL sich auf ein 11-Punkte-Papier verständigt.
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Der DVL formuliert in diesem 11-Punkte-Papier keinen allgemeingültigen Kompromiss. Das Papier zeigt aber, auf welche Inhalte sich Weidetierhalter und Naturschützer bei diesem Konfliktthema verständigen können.
Weidetierhaltung wichtig
Dem DVL ist dabei wichtig zu betonen, dass die Weidetierhaltung ein unerlässlicher Bestandteil für Biodiversität, Klimaschutz und Tierwohl ist. Von besonderer Bedeutung im Umgang mit dem Wolf ist vor allem die Stärkung von Beratung zum Herdenschutz. Diese Beratung muss sowohl die technische Umsetzung, die Finanzierung und den rechtlichen Rahmen im Blick haben. Der DVL bietet genau in diesem Bereich für weidetierhaltende Betriebe Materialien und Praxisaustausch vor Ort an. So wurde ein deutschlandweites Netz an Modellbetrieben aufgebaut, um den Erfahrungsaustausch zum Umgang mit dem Wolf in den Regionen zu fördern.
Finanzielle Unterstützung ausbauen
Darüber hinaus fordert der DVL, die finanzielle Unterstützung der Weidetierhaltung deutlich auszubauen. Dies betrifft nicht nur die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen. Die Perspektive für weidetierhaltende Betriebe muss sich generell verbessern. Die gesamte Agrarpolitik muss stärker auf Betriebe ausgerichtet werden, die ein hohes Maß an Gemeinwohlleistungen wie die Förderung von Biodiversität oder Landschaftsschutz erbringen.
DVL muss neutral bleiben
Schließlich unterstützt der DVL die mit den Wolfmanagementplänen der Länder gegebenen Möglichkeiten, in begründeten Fällen jene Wölfe zu entnehmen, die Weidetiere gefährden. Der DVL will und kann als Verband aber keine Position pro oder contra Wolf beziehen. Wie es in dem Papier heißt: „Der Wolf ist sowohl geschützte Tierart als auch Gefahr für Weidetiere.“ Mit diesem Spannungsfeld werden auch die Landschaftspflegeorganisationen in den Regionen konfrontiert. Der Grundkonsens kann eine Hilfestellung sein, mögliche Konflikte vor Ort zu moderieren.