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Bundesschau Schafe 2022

Ein Schaufenster der deutschen Schafzucht

Das Wochenende 1./2. Oktober 2022 wird vielen Schafzüchtern als unvergessliches Erlebnis in Erinnerung bleiben: Mit zwei Jahren Corona-bedingter Verspätung fand endlich die große Bundesschau Schafe in Alsfeld (Hessen) statt. Zu dieser von der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) hervorragend organisierten und vom Hessischen Verband für Schafzucht und -haltung ausgerichteten Großveranstaltung wurde die beeindruckende Zahl von 638 Tieren aus 43 Rassen aufgetrieben. Damit vermittelte diese Bundesschau allen Besuchern einen phantastischen Überblick über die Vielfalt der in Deutschland gezüchteten Schafrassen.

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Das Brillenschaf von Stephan Kreuzer (Mitte) wird Bundeschampion bei der Bundesschau Schafe 2022. Neben ihm (v.l.): Alfons Gimber (VDL-Vorsitzender), Prof. Dr. Ludwig Theuvsen (Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Dr. Stefan Völl (VDL-Geschäftsführer) und Werner Neumann (Stellvertretender VDL-Vorsitzender).
Das Brillenschaf von Stephan Kreuzer (Mitte) wird Bundeschampion bei der Bundesschau Schafe 2022. Neben ihm (v.l.): Alfons Gimber (VDL-Vorsitzender), Prof. Dr. Ludwig Theuvsen (Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz), Dr. Stefan Völl (VDL-Geschäftsführer) und Werner Neumann (Stellvertretender VDL-Vorsitzender).Frauke Muth
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Zwei Tage lang war die Hessenhalle in Alsfeld der Mittelpunkt der Schaf-Welt, hier drehte sich alles um die besten und schönsten Schafe. Dank der perfekten Vorbereitung durch eine speziell hierfür eingerichtete VDL-Arbeitsgruppe Bundesschau, die regelmäßig tagte und auch den erfreulicherweise großen Ansturm gemeldeter Zuchtschafe trotz begrenzter Kapazitäten hervorragend managte, lief die Veranstaltung reibungslos. Dem gesamten Organisationsteam, dem hessischen Verband und den vielen ehrenamtlichen Helfern gebührt ein großer Dank für die hervorragende Vorbereitung und Durchführung der Bundesschau!

Einzeltierprämierungen

Am ersten Tag wurden die Einzeltierprämierungen vorgenommen. Um die große Anzahl der aufgetriebenen Tiere an einem Tagen bewältigen zu können, standen fürs Richten vier Ringe zur Verfügung. Die Tiere wurden in acht Gruppen unterteilt, jede Gruppe wurde von jeweils zwei VDL-Preisrichtern bewertet. In Zweifelsfällen konnten die beiden Oberpreisrichter – Joachim Rehse und Burkhardt Schmücker – für eine Entscheidung hinzugezogen werden. Innerhalb jeder Rassegruppe wurde ein Champion ermittelt:

  • Merinorassen: Kat.-Nr. 20, Merinolandschafbock aus der Zucht der Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf/ Kerstin Smietana (Bayern).
  • Haar- und Milchschafrassen: Kat.-Nr. 103, Brauner Haarschaf-Bock aus der Zucht von Benedikt Hüttemann (NRW).
  • Fleischschafrassen, weiß: Kat.-Nr. 128, Texel-Mutterschaf aus der Zucht von Hans-Erhard und Martin Luhn (Schleswig-Holstein).
  • Fleischschafrassen, farbig: Kat.-Nr. 180, Schwarzkopfbock aus der Zucht von Theo Bous (Rheinland-Pfalz).
  • Landschafrassen der Mittelgebirge: Kat.-Nr. 320, Rhönschafbock aus der Zucht von Stephan Heintz (Hessen).
  • Landschafrassen der Heide- und Moorregionen: Kat.-Nr. 392, Bentheimer Landschafbock von Ludwig und Stefan Schmitz (Weser-Ems).
  • Landschafrassen der Küste und aus dem Ausland: Kat.-Nr. 563, Jakobschaf-Mutterschaf aus der Zucht von Dirk Priebe (Niedersachsen).
  • Landschafrassen der alpinen Region: Kat.-Nr. 689, Brillenschaf-Mutterschaf aus der Zucht von Stephan Kreuzer (Bayern).

Die Entscheidung, welches dieser acht Spitzentiere den Bundeschampion stellt, wurde am Sonntag mit Spannung erwartet. Alle acht Tiere und ihre Züchter präsentierten sich im Ring und wurden von allen Preisrichtern nach einem Punktesystem unabhängig voneinander bewertet. Die drei Tiere mit den meisten Punkten wurden zum Bundeschampion Gold, Silber und Bronze ernannt. Moderator Dr. Christian Mendel trieb die Spannung auf den Höhepunkt, bevor er – von hinten beginnend – den „Bundeschampion Gold“ verkündete: Stephan Kreuzer mit seinem herausragenden Brillenschaf (Kat.-Nr. 689). Der Titel „Bundeschampion Silber“ geht an die Kat.-Nr. 320, einen Rhönschafbock aus der Zucht von Stephan Heintz, und den Titel „Bundeschampion Bronze“ nahmen Ludwig und Stefan Schmitz für ihren Bentheimer Landschafbock (Kat.-Nr. 392) mit nach Hause.

Prämierung der Sammlungen

Am zweiten Tag standen die Sammlungen im Ring. Es wurden aus allen Rassegruppen Züchtersammlungen (ein Bock mit zwei Mutterschafen) vorgestellt, außerdem sieben Verbandssammlungen (zwei Böcke und vier Mutterschafe). Die Ermittlung der Bundeschampions bei den Züchtersammlungen lief nach dem gleichen Schema ab wie bei den Einzeltieren.

  • „Bundeschampion Gold“ wurde die Züchtersammlung von Ludwig Prinz, Weiße Bergschafe mit den Kat.-Nrn. 616, 624 und 629.
  • Der Titel „Bundeschampion Silber“ ging an Andreas Pirdzuhn mit seiner Charollais-Züchtersammlung (Kat.-Nrn. 148, 154 und 152).
  • „Bundeschampion Bronze“ wurde die Bentheimer Landschaf-Sammlung von Ludwig und Stefan Schmitz mit den Kat.-Nrn. 392, 431 und 438.

Am Ende waren sich alle Züchter und Besucher der Bundesschau 2022 einig: Bis zur nächsten Bundesschau für alle Rassen sollen nicht wieder 25 Jahre ins Land gehen!

Ausführliche Berichte mit Fotos und Sieger-Tabellen folgen in den nächsten Ausgaben der „Schafzucht“.

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