Der Pokal geht nach Baden-Württemberg!
Die 18. Deutschen Schafschurmeisterschaften, vom 19. August bis 21. August 2022, fanden diesmal bei der Edelweissbrauerei Farny in Kießlegg, Baden-Württemberg, statt. Traditionsgemäß begannen die Junioren am ersten Wettkampftag. Drei Schafe mussten in dieser Disziplin in einer festgelegten Schurzeit geschoren werden.
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Die Zeitnahme beginnt mit dem Maschinenstart beim ersten Schaf und endet mit dem Maschinenstopp nach dem letzten Schaf. Die Zeit ist aber nicht alles, ein weit höheres Fehlerpotential sind die Nachzüge, hier geht’s um die Schurqualität. Wird eine Stelle ein zweites Mal geschoren bzw. das Vlies zweimal abgeschnitten, werden hier Fehlerpunkte vergeben. Zum Schluss wird jedes Schaf noch einmal begutachtet, ob Vliesreste stehen geblieben sind oder ob das Tier Verletzungen aufweist.
Geschicktes Handscheren auf Zeit
Am Samstag stand dann das Handscheren (Blade) auf dem Programm. Gezeigt wurde eine traditionelle Schurmethode, die heute noch zum Teil in den Schottischen Highlands angewendet wird. Diese Scherer verdienen genauso ihre Achtung und Respekt wie die Maschinenscherer, denn Geschick und eine enorme Muskelkraft in den Händen ist nötig, um unter Zeitdruck ‚nur‘ zwei Schafe sauber zu scheren.
Als nächste Disziplin folgte das Woolhandling. Bei dieser Disziplin ging es in erster Linie um die Vliessortierung und -pflege nach dem bzw. beim Scheren. Das Vlies musste als ein Ganzes auf einen Sortiertisch/ Lattenrost ausgeworfen werden, so dass die “Außenseite“ nach oben zum Liegen kam. Zur bewerten war: Ist das Vlies faltenfrei geworfen worden? Wie fest ist es zusammengerollt? Sind Bauchwolle und die verunreinigten Wollteile entfernt? Sind die jeweiligen Wollteile im entsprechenden Behälter sortiert? Zudem mussten die 2 Schurplätze sauber gehalten werden ohne die Scherer bei der Arbeit zu behindern.
Halbfinal- und Finalrunden begeisterten das Publikum
Der Sonntag startete mit den Halbfinalrunden im Maschinescheren. Bedingt durch die Anzahl der Scherer wurden diese in national und international unterteilt. Jedes teilnehmende Land (auch Bundesländer) stellte Teams. Zwei Scherer scherten im Wechsel je fünf Schafe. Das Team Australien/Italien war als Erstes mit ihren zehn Tieren fertig.
Beim anschließenden Woolhandling-Finale musste jeder Teilnehmer die Wolle von drei geschorenen Schafen händeln. Im Anschluss folgte das Finale Blade mit drei Schafen.
So ging es dann am Sonntagnachmittag weiter zur heißen Phase der national und inter-nationalen Finalrunden. Zu dieser Zeit versammelte sich der größte Besucherstrom um das Spektakel auf der Bühne zu verfolgen. Das Publikum verhielt sich fair und belohnte die “Sportler“ mit viel Applaus. Für gute Stimmung und Information sorgten die beiden Moderatoren Dr. Christian Mendel und Michael Gertenbach. Sie kommentierten fachkundig das Geschehen an allen drei Tagen.
Angesichts dieser tollen Stimmung zog Johannes Schlipf, 1. Vorsitzender des Vereins Deutscher Schafscherer, nach den drei Tagen ein überaus positives Fazit: "Es war eine tolle sportliche Veranstaltung mit hochkarätigen Schafschererinnen und Schafscherer, die vor allem mit der Qualität der Schur gepunktet haben!"
Den ausführlichen Bericht können Sie in der Oktober-Ausgabe des Schafzucht-Magazins lesen.
Alle Ergebnisse der Deutschen Schafschurmeisterschaft finden Sie auf der Homepage des Vereins Deutscher Schafscherer e.V.
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