Bundesumweltministerium fördert Landschaftspflege
Das Bundesumwelt- und Verbraucherschutzministerium (BMUV) fördert das Projekt "Weidewonne" der Naturstiftung David und der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg (NfGA) in Thüringen mit rund zwei Mio. Euro im Bundesprogramm Biologische Vielfalt.
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Zum Schutz artenreicher Lebensräume, wie Streuobstwiesen und Trockennrasen, möchten die beiden Institutionen den Bestand an Schäfereibetrieben für die Landschaftspflege sichern.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Artenreiche Grünlandflächen sind Hotspots der biologischen Vielfalt. Ohne die Pflege durch Weidetiere können sie jedoch ihren biologischen Wert verlieren. Deshalb unterstützen wir mit „Weidewonne“ diese Lebensräume durch Schafbeweidung gezielt. Hier finden seltene und vom Aussterben bedrohte Arten einen Lebensraum. Das Projekt liefert zudem wichtige Impulse, um den Rückgang der Schäfereibetriebe aufzuhalten und besonders wertvolle Lebensräume dauerhaft zu erhalten.“
Vielfältige Maßnahmen zur Unterstützung
Sabine Riewenherm, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN): „Weidewonne wird die Landschaftspflege-Schäfereien nicht nur bei der Vermarktung von Lammfleisch unterstützen, sondern auch bei der Vermittlung von Naturschutzflächen sowie beim Beantragen von Fördergeldern oder bei der Klärung der Hofnachfolge. Das Projekt bietet den Betrieben zudem Beratung und Weiterbildungen an. Langfristig soll die Schäfereiausbildung auf diese Weise auch bundesweit um naturschutzrelevante Inhalte bereichert werden.“
„Weidewonne – Unterstützungsnetzwerk für schafbeweidete Naturschutzflächen in Thüringen“ baut auf ein Vorgängerprojekt auf, das im Gebiet des Thüringer Beckens ein Label zur Vermarktung von Lammfleischprodukten aus Thüringen entwickelt hat.
Ausweitung auf das gesamte Bundesland geplant
Mit der Förderung im Bundesprogramm Biologische Vielfalt soll nun möglichst vielen Betrieben, die gezielt die Landschaft pflegen, eine Zukunft geboten werden. Die bisherigen Aktivitäten sollen schrittweise auf das gesamte Bundesland ausgeweitet und um modellhafte Maßnahmen erweitert werden.
Zugleich soll das Projekt wichtige Impulse für die Unterstützung von Landschaftspflege-Schäfereien im gesamten Bundesgebiet geben.
Kriterien der Projektteilnahme
Damit das Label einen Mehrwert für den Naturschutz generiert, müssen Schäfereien, die es für die Vermarktung nutzen wollen, bestimmte Kriterien erfüllen:
- Alle Muttertiere werden zur Landschaftspflege eingesetzt und die Tiere während der Weidesaison nicht zugefüttert.
- Die Betriebe verpflichten sich, an Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen teilzunehmen,
- mindestens 50 % Biotopgrünland zu beweiden und
- keine Pflanzenschutzmittel, Stickstoffdünger, Gülle oder Klärschlamm einzusetzen.
Neben der Vermarktung von Lammfleisch für Verbraucher und Geschäftskunden aus Gastronomie und Einzelhandel wird auch die Vermarktung der Wolle gefördert.
Ein Beratungsnetzwerk in ganz Thüringen und Weiterbildungsmöglichkeiten für Nebenerwerbs-, Hobby- und Berufsschäfer sollen zudem das landschaftspflegerische Know-how fördern.
Unter dem Dach einer Natura-2000-Station werden eine Landschaftspflegeherde und ein Technikpool zur mechanischen Nachpflege von beweideten Flächen aufgebaut. Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit soll über die Bedeutung der Schäferei für den Naturschutz informieren und den Schäfern einen gesamtgesellschaftlichen Rückhalt schaffen.Das Projekt wird durch das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz kofinanziert.
Informationen zum Bundesprogramm Biologische Vielfalt erhalten Sie hier. (Bitte anklicken)
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