Erneute Nachweise in mehreren Bundesländern
Seit kurzem leben zwei neue Wolfsrudel im brandenburgischen Landkreis Barnim – in beiden Territorien konnten erstmalig Welpen nachgewiesen werden.
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Den aktuellen Besiedlungsprozess untersucht seit über einem Jahr die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde in Kooperation mit dem Landesbetrieb Forst Eberswalde und den ehrenamtlichen Wolfsbeauftragten des Landkreises.
Nachdem das südliche Brandenburg mittlerweile nahezu flächendeckend vom Wolf besiedelt ist, etabliert sich der Wolf seit einigen Jahren auch im Norden Brandenburgs in immer mehr Revieren.
Im gesamten Bundesland waren es im letzten Monitoringjahr 2020/21 knapp 60 besiedelte Territorien.
Rissvorfälle im Hohen Venn und im Nationalpark Eifel
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bestätigt weitere Wolfsnachweise in der Städteregion Aachen und in den Kreisen Euskirchen und Düren.
Am 29. September 2021 und am 18. Oktober 2021 wurden im Hohen Venn bei Monschau (Städteregion Aachen) erneut Schafe von einem Wolf getötet. Genetische Untersuchungen der Abstrichproben durch das Senckenberg Forschungsinstituts Gelnhausen haben nachgewiesen, dass es sich um die Wölfin mit der Kennung GW1943f handelte, die sich seit Dezember 2020 vorwiegend im belgischen Teil des Hohen Venns bewegt und dort zusammen mit dem Wolfsrüden GW926m ein Rudel gegründet hat.
Am 10. September 2021 wurde im Nationalpark Eifel (Gemeinde Schleiden, Kreis Euskirchen) ein Rotwildkalb gefunden, das von einem Wolfsrüden mit der Kennung GW2391m getötet und befressen worden war. Im Frühsommer 2021 war das Tier bereits im Raum Büllingen-Bütgenbach in Belgien genetisch erfasst worden. Der Wolf trägt als genetisches Merkmal den Haplotyp HW22, der für die Alpenpopulation (Italien, Frankreich, Schweiz) kennzeichnend ist. Aktuell bleibt abzuwarten, ob der Wolf im Gebiet bleiben wird oder weiterzieht.
Vorfälle im Fördergebiet "Wolfsprävention Schwarzwald"
Der im Nordschwarzwald sesshafte Wolf GW852m hat zwei Schafe und eine Ziege in der Gemeindeebene von Forbach im Landkreis Rastatt gerissen. Das teilte die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) in Freiburg am 15. Dezember 2021 mit.
Die FVA hatte am 27. November genetische Abstriche an den toten Tieren genommen und sie an das Senckenberg-Institut geschickt. Die Ergebnisse bestätigen nun, dass der Wolfsrüde die beiden Schafe und die Ziege getötet hat.
Die Gemeinde Forbach liegt innerhalb des Fördergebiets „Wolfsprävention Schwarzwald“. Im Fördergebiet leben zwei residente Wölfe, GW852 im Nordschwarzwald und GW1129m im Südschwarzwald.
Auch das am 22. November 2021 auf der Gemeindeebene Titisee-Neustadt (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) tot aufgefundene acht Monate alte Rinderkalb wurde von einem Wolf gerissen. Die Untersuchung der an dem Tier entnommenen Proben ergab, dass in diesem Fall der residente Wolfsrüde GW1129m für den Angriff verantwortlich ist.
Auch dieser Wolfsriss fand im Fördergebiet Wolfsprävention Schwarzwald statt, in dem sich der männliche Wolf mit der Bezeichnung GW1129m seit Juni 2020 niedergelassen hat.
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