DJV kritisiert BfN-Wolfszahlen
Laut Deutschem Jagdverband (DJV) hinken die offiziellen Zahlen des Wolfsmonitorings vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) der Entwicklung hinterher.
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Der DJV kritisiert, dass unmittelbar nach dem ausgehandelten Koalitionsvertrag die Behörde auch dieses Jahr wieder in seinen veröffentlichten Bestandsdaten keinen realitätsgetreuen Wolfsbestand für Deutschland benennt.
Auf Basis von Literaturwerten bestehe ein Rudel aus durchschnittlich acht Tieren – eine Hochrechnung sei daher möglich. Demnach sei zum jetzigen Zeitpunkt von mindestens 1.600 Wölfen in Deutschland auszugehen.
Die Akzeptanz für den Wolf steht infrage
"Das Ausmaß der Schäden und Übergriffe ist so groß, dass in einigen Regionen die Akzeptanz für den Wolf infrage steht", sagt Dammann-Tamke, DJV-Vizepräsident. Daran ändere auch der gerade von der Umweltministerkonferenz verabschiedete Praxisleitfaden Wolf nichts, der deutlich hinter den notwendigen Erfordernissen zurückbleibe.
Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung sieht eine Überarbeitung der Monitoringstandards vor, um die Anzahl von den in Deutschland lebenden Wölfen realitätsgetreu abzubilden. Darauf basierend soll den Bundesländern europarechtskonform ein regional differenziertes Bestandsmanagement ermöglicht werden.
Der DJV begrüße, dass damit die Forderungen und Belange der ländlichen Bevölkerung endlich wahrgenommen werden und fordert das Bundesumweltministerium auf, diese schnellstmöglich umzusetzen.
Konflikte mit Nutztieren und der Bevölkerung nehmen laut DJV zu. Das zeige die jüngste Publikation des Wolfs-Beratungszentrums (DBBW). Demnach wurden im Jahr 2020 knapp 4.000 Schafe, Ziegen, Rinder und auch Pferde getötet. Ein Drittel mehr als im Jahr zuvor.
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