Wölfe illegal erschossen
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In der Elbe bei Boizenburg sind zu Wochenbeginn zwei tote Wölfe gefunden worden. Bei der Untersuchung der Kadaver im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) in Berlin wurde festgestellt, dass die Tiere Schussverletzungen aufwiesen. Bereits am Sonntag ist in einem Maisfeld bei Plöwen (Vorpommern-Greifswald) ein toter Wolfswelpe entdeckt worden. Dieser wurde ebenfalls in Berlin untersucht. Die Untersuchung ergab auch hier, dass eine Schussverletzung vorlag.
Minister Backhaus: "Das ist kein Kavaliersdelikt"
Mecklenburg-Vorpommerns Agrar- und Umweltminister Dr. Till Backhaus zeigt sich betroffen über die Vorfälle: „Ich habe kein Verständnis für solche Taten“, so der Minister. Ein Tier einer streng geschützten Art zu töten, sei kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat. Dafür drohten bis zu fünf Jahre Haft.
Nabu befürchtet hohe Dunkelziffer
Auch der Naturschutzbund (Nabu) Deutschland zeigt sich entsetzt angesichts dieser illegalen Wolfstötungen. Mit dem Fund dieser drei erschossenen Wölfe in Mecklenburg-Vorpommern seien elf Wölfe in Deutschland dieses Jahr ohne rechtliche Genehmigung getötet worden. 2020 waren es acht illegale Tötungen, 2019 und 2018 jeweils neun. Dazu komme vermutlich eine hohe Dunkelziffer, befürchtet der Nabu. Die Politik müsse den Fokus auf Unterstützung im Herdenschutz legen, anstatt immer wieder die Bejagung von Wölfen in Aussicht zu stellen, denn die sei derzeit rechtlich ausgeschlossen und nach Ansicht des Nabu praktisch nicht sinnvoll .
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