Gift für Schafe und Ziegen
Seit einigen Wochen leuchten die gelben Blüten des Frühlingskreuzkrautes an Straßen- und Wegrändern im ganzen Land. Immer häufiger wird ein Einwandern dieser giftigen Pflanze in landwirtschaftliche Flächen beobachtet.
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Besonders auf extensiv genutzten Wiesen und Weiden, Brachflächen oder in lückigen Futterbeständen, ist das Frühlingskreuzkraut anzutreffen.
Neben dem stark giftigen Jakobskreuzkraut ist auch das Frühlingskreuzkraut für Pferde, aber auch für Rinder und Schafe problematisch, da die Pflanzen auch im konservierten Zustand (als Heu oder Silage) ihre Giftigkeit nicht verlieren, die Tiere diese aber dort nicht herausselektieren können.
Auf der Weide werden Kreuzkräuter zumindest von erfahrenen Tieren gemieden. Die toxische Wirkung von Kreuzkräutern basiert auf ihrem Gehalt an Alkaloiden, die – verstoffwechselt – Leberfunktionsstörungen verursachen. Dabei kann es zu akuten, bei wiederholter Aufnahme kleinerer Mengen, auch zu chronischen Vergiftungen kommen.
Falsche Wiesen- und Weidenutzung
Die vergangenen trockenen Jahre trugen vermutlich dazu bei, dass die Kulturpflanzen in ihrer Entwicklung beeinträchtigt waren und keine geschlossene Pflanzendecke bilden konnten.
Aber auch durch Fehler in der Bestandsführung, falsche Mahdzeitpunkte, Überweidung und Trittschäden werden günstige Bedingungen für die Ansiedlung der durch ihre flugfähigen Samen sich leicht verbreitenden Giftpflanzen geschaffen.
Aussamen bei Kreuzkräutern verhindern
Um einer weiteren Verbreitung der Kreuzkrautarten auf landwirtschaftlich genutzten sowie deren angrenzenden Flächen entgegenzuwirken, rät das Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg (LELF), ein Aussamen der Pflanzen weitestgehend zu verhindern.
Das Frühlingskreuzkraut befindet sich momentan größtenteils bereits am Ende seiner Blühzeit. Bei einer Mahd ist das sofortige Verbringen des Mähgutes von der Fläche erforderlich, da die schnelle Notreife der abgeschnittenen Pflanzen zu einem weiteren Sameneintrag in die Fläche führt.
Jakobskreuzkraut bundesweit auf dem Vormarsch
Das später blühende Jakobskreuzkraut wird den Blütenstängel in den kommenden Wochen schieben. Auch das Jakobskreuzkraut ist auf extensiv bewirtschafteten, lückenhaften Wiesen und Weiden, Stilllegungsflächen und Brachen zu finden.
Auf landwirtschaftlichen Flächen ist das wichtigste Kriterium zur Verhinderung einer Einwanderung von Kreuzkräutern die Erhaltung einer geschlossenen Grasnarbe der Grünlandflächen, die unter anderem durch einen angepassten Tierbesatz, eine ausgewogene Düngung und regelmäßige Pflegemaßnahmen gefördert werden kann.
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