Was ist notwendig für ein Überleben der Weidetierhaltung?
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Anlässlich der Veranstaltung, ausgerichtet vom Deutschen Bauernverband, zu der auch Vertreter der anderen Weidetiere wie Rind, Pferd und landwirtschaftliche Wildhaltung ihre Statements abgaben, wies Alfons Gimber unter anderem darauf hin, dass der Wolf in besonderer Weise unter Schutz gestellt sei, während dies bei den Leistungen der Weidetierhalter nicht der Fall sei. Gegenüber den beiden Vertretern aus dem Bundesumwelt- sowie auch dem Bundeslandwirtschaftsministerium wies er darauf hin, dass die viele Betriebe zum Teil still und leise Betriebe aufhören, weil der Aufwand mit dem Herdenschutz oder die Belastung durch Übergriffe nicht mehr zu ertragen seien.
Forderung eines aktiven Wolfsmanagements
Gimber forderte, dass neben der 100-prozentigen und zügigen Finanzierung des Herdenschutzes einschließlich des Arbeitszeitaufwandes schnellstmöglich ein bundesweit greifendes Wolfsmanagementsystem Anwendung finden müsse, da ein 100-prozentiger Herdenschutz illusorisch sei.
Bei einer Wolfs-Zuwachsrate von 30 % sollte es doch problemlos möglich sein, übergriffige Wölfe unverzüglich zu entnehmen.
Große Hoffnung setzt er auf den Praxisleitfaden, der anlässlich der Umweltministerkonferenz im Frühjahr beschlossen werden soll. Dieser Leitfaden soll den Ländern präzise Anleitung geben, wie die Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes umzusetzen ist. Dabei sei es auch wichtig, dass als ernster Schaden schon der erste Übergriff und nicht erst wiederholte Übergriffe nachzuweisen sind.
Günstiger Erhaltungszustand längst erreicht
Alfons Gimber wies auch darauf hin, dass nach seiner Meinung bei geschätzten 1800 Wölfen längst der erforderliche Erhaltungszustand erreicht sei.
Abschließend dankte er der Bundesregierung, dass endlich Mittel für die Einrichtung eines Herdenschutz-Kompetenzzentrums beschlossen wurden. Nun sei es wichtig, dass dort länderübergreifend der Gedankenaustausch zum Herdenschutz und zur Weiterentwicklung von Herdenschutz-Maßnahmen auf den Weg gebracht werden. Der VDL-Vorsitzende forderte, das in die Entscheidungsgremien unbedingt die Vertreter der Weidetierhalter eingebunden werden sollten, einschließlich der Landwirtschaftsbereiche des Bundes und der Landesministerien.
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