Förderung der Marke "Weidewonne"
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„Schafe und Ziegen sind für den Erhalt unserer typischen Kulturlandschaft unverzichtbar. Deshalb wollen wir die Schäferei-Betriebe bei der Vermarktung ihrer Produkte unterstützen. Mit „Weidewonne“ haben Verbraucherinnen und Verbraucher in Thüringen eine Garantie für hohe Qualität und Geschmack aus der Region. Wer also auf Lammfleisch aus Neuseeland verzichtet und Fleisch von hier kauft, erhält die Thüringer Kulturlandschaft“, sagte Umweltstaatssekretär Olaf Möller.
DBU-Generalsekretär Alexander Bonde betonte: „Schafbeweidung spielt für uns als Stiftung nicht nur in der Förderung eine Rolle, sondern auch auf 30 unserer 71 Flächen des Nationalen Naturerbes. Sechs der neun Liegenschaften in Thüringen werden auf über 400 Hektar mit Schafen beweidet. Dabei arbeiten wir eng mit den Schäfereibetrieben zusammen. Mit einer Stärkung der Marke „Weidewonne“ kann ein Beitrag geleistet werden, um die Thüringer Schäferinnen und Schäfer zu unterstützen und damit die naturschutzfachlich wertvollen Flächen zu bewahren und zu pflegen.“
Die DBU finanziert 67.476 Euro, vom Thüringer Umweltministerium fließen 60.000 Euro. Das Projekt der Naturstiftung David hat ein Volumen von rund 135.000 Euro und läuft vorerst bis Juli 2021. Zukünftig sollen Fleisch und Wolle so in ganz Thüringen unter der Marke „Weidewonne“ vertrieben werden. Dazu sollen regionale Verarbeitungs- und Vermarktungsketten etabliert und ausgebaut werden. Projektpartner sind dabei die zwölf Thüringer Natura-2000-Stationen, das Natura 2000-Kompetenzzentrum, der Landesverband der Thüringer Schafzüchter und das Landesamt für Landwirtschaft und ländlichen Raum.
Projektträger ist die Naturstiftung David aus Erfurt. Sie betreut die Marke Weidewonne seit 2016. Dabei hat die Stiftung gemeinsam mit weiteren Partnern unter anderem einen Weidewonne-Online-Shop entwickelt. „Die Bestellung von Weidewonne-Lammfleisch über das Internet ist sehr gut angelaufen und soll im Rahmen des jetzt gestarteten Vorhabens weiter ausgebaut werden“, so Adrian Johst, Geschäftsführer der Naturstiftung David.
Darüber hinaus sollen Schäfereibetriebe auch bei der Beantragung von Fördermitteln und bei der Klärung ihrer Hofnachfolge unterstützt werden. Ebenso sollen Absatzmöglichkeiten für die Schafwolle erschlossen werden. Ziel des Projektes ist, den stetigen Rückgang von Schafen und Schäferbetrieben zu verlangsamen und eine Trendwende zu erzielen.
Neben der Vermarktung von Lammfleisch ist ein weiterer Schwerpunkt des Projektes der Aufbau eines Zukunftsnetzwerkes, um die Schäferinnen und Schäfer zu unterstützen und der Beweidung von Offenlandstandorten in Thüringen eine Zukunft zu geben.
Hintergrund
Schafe und Ziegen sind zum Erhalt vieler Grünlandlebensräume unersetzlich. Gerade in Thüringen ist dies aufgrund vieler naturschutzfachlich wertvoller Offenlandflächen besonders wichtig. Gleichzeitig sind seit langem sinkende Schafsbestandszahlen – in Thüringen wie im gesamten Bundesgebiet – ein zunehmend wachsendes Problem, welches den Naturschutz vor immer größere Herausforderungen stellt. Aus diesem Grund wurde im Rahmen des EU-LIFE-Projektes „Steppenrasen Thüringens“ in Trägerschaft des TMUEN im Jahr 2012 eine Vermarktungsinitiative für Lammfleisch von Landschaftspflegeflächen gestartet und die Marke Weidewonne markenrechtlich durch das TMUEN gesichert. Weidewonne ist bisher auf das Thüringer Becken beschränkt und soll zukünftig auf ganz Thüringen ausgedehnt werden. Die bisherigen Erfahrungen des Weidewonne-Projektes zeigen, dass die Vermarktungsunterstützung zwar eine wertvolle Hilfe ist, eine Unterstützung der Schäfereibetriebe jedoch auch in vielen anderen Bereichen (Fördermittelanträge, Hofnachfolge, Weiterbildung, Nachwuchsgewinnung etc.) zwingend erforderlich ist. Diesen Themen will sich das Projekt verstärkt widmen und ein Zukunftsnetzwerk für Schäferinnen und Schäfer in Thüringen initiieren.
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