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Hessen

Hessens Schäfer sind geschockt

Die weitere Zusammenarbeit des Verbandes mit den Hessischen Behörden wird durch aktuelle Statements aus dem HLNUG (Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie) infrage gestellt.
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Die Schafhalter sind verunsichert und erzürnt über Presseberichte zur Stölzinger Wölfin und durch die von der Hessischen Wolfsbeauftragten geäußerten Zweifel, ob die tadellosen Zaunanlagen, die Rissgutachter nach gemeldeten Übergriffen durch diese Wölfin dokumentiert haben, auch zum Zeitpunkt des Übergriffes in Takt waren.

Diese so dargestellten Aussagen von Susanne Jokisch, einer Vertreterin der hessischen Landesverwaltung, stellen die hessischen Weidetierhalter allgemein unter Verdacht, sie würden im Vorfeld der Rissbegutachtung ihre Zäune manipulieren. So jedenfalls die Rückmeldungen zu den Veröffentlichungen in der Hersfelder Zeitung vom 3.8.20 und der Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA), die beim Vorsitzenden des Hessischen Verbandes für Schafzucht und -haltung e.V., Reinhard Heintz, seitdem verstärkt eingehen.

Ungerechtfertigtes Misstrauen

„Die veröffentlichten Äußerungen von Frau Jokisch treffen den Verband völlig unvorbereitet. Die aufgebrachten Tierhalter empfinden es als ungerechtfertigtes Misstrauen seitens des HLNUG gegenüber den hessischen Weidetierhaltern, besonders gegenüber denen, die bislang vertrauensvoll mit den Behörden zusammengearbeitet haben, um die Probleme im Zusammenhang mit der Rückkehr der Wölfe nach Hessen möglichst gering zu halten. Viele hessische Weidetierhalter, die in den letzten Monaten und Jahren aus Sorge um die Sicherheit ihrer Herden ohne öffentliche Unterstützung und trotz finanzieller Nöte in den fachgerechten Herdenschutz investiert haben, fühlen sich durch die Äußerungen von Frau Jokisch in der Presse vor den Kopf gestoßen“, so Reinhard Heintz.

Vertrauensverlust

Das Vertrauen in eine zukünftige Zusammenarbeit mit den Behörden wurde empfindlich gestört. So viele hessische Tierhalter haben bereits in bessere Zäune, leistungsfähigere Zaungeräte und teilweise sogar in die Anschaffung von teuren Herdenschutzhunden investiert, ohne Unterstützung der hessischen Landesregierung. Nun wird es so dargestellt, als würde eine ganze Gemeinschaft vom Weidetierhaltern ihren Job nicht machen. Tierhalter, die von Wolfsrissen betroffen waren, werden in die Nähe von Betrügern gestellt. „Das kann so nicht stehen bleiben“, sagt der Verbandsvorsitzende.

Immer höhere Anforderungen

Die Anforderungen an die Tierhalter zum Herdenschutz werden durch die Öffentliche Hand immer weiter nach oben geschraubt, wie zuletzt im Juni durch ein neues Merkblatt der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) zum Herdenschutz, aber gerade die hessische Regierung lässt es an ausreichender Unterstützung der Weidetierhaltung immer noch fehlen.

Wenn den Schäfern per se unterstellt wird, sie würden ihre Zäune nicht ordnungsgemäß halten, besteht die Gefahr, dass die Motivation unter den Weidetierhaltern, weiter mit den Behörden zusammenzuarbeiten, sinkt. Das ganze Behördenverhalten kann nur verstanden werden als hilflose Reaktion auf die Forderung des Verbandes, die Stölzinger Wölfin nun endlich zum Abschuss freizugeben, damit Sie die Fähigkeit, fachgerechte Weidetierzäune zu überwinden, nicht weiter anwendet und auch noch an andere Wölfe weitergeben kann.

 

 

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