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VDL und BDZ fordern Perspektiven

Über 10.000 Wölfe nehmen der Schaf- und Ziegenhaltung die Existenzgrundlage

Die Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) nimmt die Studie des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) zur „Habitatmodellierung und Abschätzung der potenziellen Anzahl von Wolfsterritorien in Deutschland“ mit großer Verwunderung zur Kenntnis. So schreiben VDL und BDZ in einer  gemeinsamen Pressemitteilung: "Während mit dieser Studie ein Beschluss der Umweltministerkonferenz aus dem Jahre 2017 umgesetzt wird und man von 700 bis 1400 Wolfsterritorien in Deutschland ausgeht, sind bislang viele andere Beschlüsse der letzten Umweltministerkonferenzen, die Klarheit beim Herdenschutz geben würden, nach wie vor nicht umgesetzt worden."

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Schröer
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"Selbst die Bitte der VDL- und BDZ-Vorsitzenden vor wenigen Wochen an die Umweltministerkonferenz, das Thema Wolf und Herdenschutz wegen dieser fehlenden Umsetzung unbedingt auf die Tagesordnung zu setzen, fand keinerlei Beachtung. Stattdessen wird mit der BfN-Studie den Weidetierhaltern und uns Schaf- und Ziegenhaltern klargemacht, auf was wir uns einstellen müssen. Wir müssen zukünftig mit über 10.000 Wölfen in Deutschland rechnen,“ so die Vorsitzenden von VDL und BDZ Alfons Gimber und Bernd Merscher.

Welche Konsequenzen, zusätzlichen Arbeitsbelastungen und Kosten dies für die Schaf- und Ziegenhalter hat und dass die vorgeschriebenen und geforderten Herdenschutzmaßnahmen in vielen Gebieten aufgrund der topographischen Lage nicht umgesetzt werden können, würde bei dieser Studie nicht berücksichtigt. Dabei würden die bisher schon über 1000 Wölfe die Schaf- und Ziegenhaltern in vielen Regionen des Landes belasten. Viele Schaf- und Ziegenhalter gäben auf und würden still und leise ihre Betriebe schließen, weil sie die ständig steigenden Anforderungen, um die eigenen Tiere zu schützen, nicht mehr mitmachen könnten und wollten. Immer mehr würde in Vergessenheit rücken, was die Kleinen Wiederkäuer für die Gesellschaft beim Küstenschutz, der Offenhaltung der Flächen, den Biotop- und Insektenschutz leisten.

Ganzjährige Stallhaltung ist keine Lösung

Trotz erheblich gesteigerter Vorsorgemaßnahmen, die Millionen an Steuergelder kosten würden und einem großen Arbeitsaufwand könne keine 100prozentige Sicherheit für die Weidehaltung der Tiere erreicht werden. Gimber und Merscher: „In Zeiten, in denen Politik und Gesellschaft eine Verbesserung des Tierwohls und die damit verbundene Weidetierhaltung fordern, ist es mehr als unverständlich, wenn wir aus der Not heraus zum Schutz vor Wölfen mit der Schaf- und Ziegenhaltung zur ganzjährigen Stallhaltung übergehen müssten.“

Weiter schreiben VDL und BDZ in ihrer Pressemitteilung: "Es bleibe zu hoffen, dass die Politik die notwendigen Konsequenzen aus der Studie zieht, die wenige Wochen nach dem Inkrafttreten der Änderungen zum Bundesnaturschutzgesetz veröffentlicht wurde. Mit dem Gesetz hat man es bereits versäumt, eine 1:1 Umsetzung der FFH-Richtlinie vorzunehmen und damit die Grundlage für ein Bestandsmanagement des Wolfes zu schaffen. Um die Änderungen im Bundesnaturschutzgesetz zu nutzen, wäre aus VDL-/BDZ-Sicht auch die Einrichtung weiterer Referenzlabore zu prüfen, um schneller Ergebnisse zu bekommen, die Voraussetzung für eine zeitnahe Entnahme sind. Wenn sich mit der Änderung des Bundesnaturschutzgesetzes keine Beschleunigung des Verfahrens ergibt, läuft die Änderung an dieser Stelle ins Leere."

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