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Bericht zur Lage der Natur

VDL und BDZ fordern entsprechende Konsequenzen in der Agrar- und Umweltpolitik

Mit der Vorstellung des Berichtes zur Lage der Natur in Deutschland von Svenja Schulze, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU), und Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), wird u.a. auf Fehlentwicklungen bei der aktuellen Agrar- und Umweltpolitik hingewiesen.

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Schröer
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Der Verlust von Grünland- und Weideflächen, das Insektensterben und das Ungleichgewicht bei Flora und Fauna sind nur einige der Folgen und werden als mögliche Mitursache für Pandemien angeführt. Es ist traurig, so der Vorsitzende der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL), Alfons Gimber, und der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher Ziegenzüchter (BDZ), Bernd Merscher, dass es überhaupt so weit kommen musste und die Politik die Leistungen der klassischen Schaf- und Ziegenhaltung mit der überwiegend ganzjährigen Weidetierhaltung bei den agrarpolitischen und umweltpolitischen Entscheidungen wenig oder gar nicht berücksichtigt hat.

Es fehlen einkommensunterstützende Maßnahmen

Als Konsequenz können die gesellschaftlich gewünschten Leistungen beim Küstenschutz und Offenhaltung der Biotopflächen kaum noch bedient werden. Es stehen immer weniger junge Menschen bereit, die in diesen Beruf einsteigen. So werden bei den Agrar- und Umweltprogrammen allenfalls die Produktionseinschränkungen finanziell ausgeglichen. Es fehlen tatsächlich einkommensunterstützende Maßnahmen. Bei der Ausgestaltung der ersten Säule der GAP wird die Wiedereinführung der gekoppelten Prämie in Ergänzung zur Flächenprämie als gezielte Hilfe der Schaf- und Ziegenhaltung, so wie es in anderen 22 Mitgliedsländern gewährleistet wird, verweigert. Auch beim Thema Wolf und Herdenschutz lässt man uns Schaf- und Ziegenhalter bei Entscheidungen zunehmend im Stich. Viele Fragen und Themen beim Herdenschutz sind nach wie vor unbeantwortet bzw. ungeklärt. Förderfähige Schutzmaßnahmen gelangen ins Stocken, weil die Gelder hierfür nicht zur Verfügung stehen.

Weidetierhalter berücksichtigen

Wir hoffen sehr, so Alfons Gimber und Bernd Merscher, dass die zuständigen Bundesministerinnen bei all den anstehenden Themen wie Insektenschutzprogramm, Kompetenznetzwerk Nutztierhaltung und der zukünftigen Ausgestaltung der Agrarreform mehr die Anliegen der Schaf- und Ziegenhaltung als nachhaltige Weidetierhaltung berücksichtigen.

Im Bundegebiet gibt es weniger als 25.000 Schaf- und Ziegenhalter, die ca. 1.75 Mio. Schafe und Ziegen mit fast 80 verschiedenen Rassen einschließlich der gefährdeten und vom Aussterben bedrohten Rassen betreuen. Die Bestände sind in den letzten 10 Jahren massiv rückläufig. Von dem pro Kopf verzehrten Lammfleisch von ca. 1 kg/Person und Jahr müssen mittlerweile mehr als 60% importiert werden.
 

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